• 03.02.2002 19:13

  • von Reinhart Linke

Whitmarsh: Auch neben der Strecke gibt es Konkurrenz

McLaren-Managerdirektor Martin Withmarsh glaubt, dass die Pleite des Prost-Teams kein tendenzielles Problem der Formel 1 ist

(Motorsport-Total.com) - Am vergangenen Montag wurde das endgültige Aus des Prost-Teams mitgeteilt. Auch andere Formel-1-Teams klagen in diesen Tagen, in denen sich die Weltwirtschaft in einer Rezession befindet, an vielen Orten Arbeitsplätze abgebaut werden, Gelder eingespart werden müssen und demzufolge auch die Sponsoraktivitäten von vielen Firmen neu überdacht werden, über finanzielle Probleme. So wurde zum Beispiel spekuliert, dass das Jordan-Honda-Team aus finanziellen Gründen auf eine Präsentation in diesem Jahr verzichtet ? was inzwischen aber dementiert wurde. Stattdessen konnte der Rennstall von Eddie Jordan mitteilen, die Verträge mit Hauptsponsor "Benson & Hedges" sowie der Deutschen Post AG verlängert zu haben. Doch derart schöne Nachrichten gibt es derzeit nicht von allen Teams.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh (Managing Direktor bei McLaren)

Whitmarsh sorgt sich nicht um finanzielle Schwierigkeiten in der Formel 1

Das Arrows-Team musste sich von Sponsoren trennen und verzichtete daher auf den Bau eines Interimschassis, um vor der Fertigstellung des 2002er-Autos den neuen Cosworth-Motor testen zu können (neben finanziellen Mitteln wollte das Team von Tom Walkinshaw jedoch auch Zeit sparen). Darüber hinaus musste sich das BMW-Williams-Team sowie der Benetton-Renault-Rennstall Ende 2001 von Sponsoren trennen.

Trotz der Pleite des Prost-Teams glaubt Managerdirektor Martin Whitmarsh von McLaren-Mercedes aber nicht, dass die Formel 1 eine wirtschaftlich schwere Zeit zu überstehen hat, was Sponsorengelder betrifft. "Ich denke nicht, dass der Banktrott ein größeres symptomatisches Problem der Formel 1 ist", wird Martin Whitmarsh von der britischen Presse zitiert. "Dies ist immer ein sehr schwieriger Sport gewesen, besonders wenn man keine Resultate erzielte und demzufolge auch keine notwendigen finanziellen Mittel auftreiben konnte. Ich glaube nicht, dass dies der Anfang einer Tendenz ist oder das andere Teams dieses Jahr aufhören."

Der Managerdirektor räumte aber ein, dass es auch neben der Rennstrecke in der Formel 1 eine große Konkurrenz auf dem kommerziellen Sektor gibt: "In der Formel 1 gibt es eine große Konkurrenz, nicht nur auf der Strecke, sondern auch im technischen und kommerziellen Bereich." Es bleibt abzuwarten, wie sich die wirtschaftliche Lage der Formel 1 entwickelt, da die Teams immer mehr Gelder in immer umfangreichere Tests stecken.