Technische Direktoren auf Abwegen?
Geht es nach den neuesten Spekulationen, so werden bald einige Technischen Direktoren ihre Arbeitsplätze wechseln
(Motorsport-Total.com) - Wie jedes Jahr im Februar, kommen auch diese Saison pünktlich zum Monatsanfang die Spekulationen um wechselwillige Ingenieure und Technische Direktoren der Teams auf. Der Zeitpunkt für das Auslaufen der derzeit noch gültigen Verträge ist bewusst von den Rennställen gewählt, denn im Februar ist die Designphase des Autos für die bevorstehende Saison so gut wie abgeschlossen, während die Arbeiten in Sachen Weiterentwicklung des neuen Boliden und die Konstruktion des Autos für das folgende Jahr noch nicht begonnen haben. Für gewöhnlich ziehen sich die Verhandlungen immer ein wenig in die Länge, was in den kommenden Tagen und Wochen wohl noch für reichlich Spekulationen sorgen wird.

© Jaguar
Muss sich Steve Nichols um seinen Job bei Jaguar Racing Sorgen machen?
Auf der "Shopping-Liste" bestimmter Teams sollen dieses Jahr der Technische Direktor des Pleite gegangenen Prost-Teams, Henri Durand, sowie Mike Coughlan von Arrows als auch Pat Symonds von Renault und Eghbal Hamidy von Jordan stehen. Ob einer dieser Herren tatsächlich seinen Arbeitgeber wechseln wird, muss sich zeigen. Doch bei allen gibt es mehr oder weniger plausible Gründe dafür, dass eine Veränderung unmittelbar bevorsteht.
Ist Pat Symonds bei Renault F1 nicht mehr glücklich?
Was Henri Durand anbelangt, so ist der 41-Jährige auf Grund des Konkurses seines bisherigen Arbeitgebers nun wieder ein freier Mann und damit ungebunden. Da der Franzose bevor er zu Prost gewechselt war 10 Jahre für McLaren gearbeitet hatte, wird im Moment vermutet, dass er vielleicht mit einer Rückkehr in das Team von Ron Dennis liebäugelt.
Mike Coughlan, der genauso wie Teamchef Tom Walkinshaw die Liebe zum Football teilt, könnte Arrows weiterhin als Technischer Direktor erhalten bleiben. Dafür müsste aber Walkinshaw erst einmal einen neuen Vertrag herausrücken. Bis es so weit ist, wird es aber wohl noch eine Weile dauern. Momentan hat der Schotte jedenfalls genug mit dem Poker bezüglich des zweiten Fahrers des Teams um die Ohren. Erst wenn diesbezüglich Klarheit herrscht, wird sich Walkinshaw mit seinen anderen Angestellten bezüglich einer Vertragsverlängerung unterhalten.
Steve Nichols könnte von Jaguar Racing den Laufpass erhalten
Ebenfalls beruflich verändern könnten sich Pat Symonds und Eghbal Hamidy. Symonds, so spekuliert die englische Motorsportpresse, könnte nach so vielen Jahren bei Benetton (jetzt Renault) die Nase voll haben und unzufrieden sein weil Mike Gascoyne nun für viele Bereiche die Verantwortung übernommen hat die früher ihm unterstanden. Im Falle des in Formel-1-Kreisen hoch geschätzten Eghbal Hamidy soll dessen Unzufriedenheit mit der gegenwärtigen Situation bei Jordan der Grund für seine Wechselbereitschaft sein. Der Iraner, der als Chefdesigner von Arrows auf sich aufmerksam gemacht hatte und Ende der Saison 2000 zu Jordan gewechselt war, könnte bei einem Top-Team unterkommen heißt es.
In Jaguar Racings Technischem Direktor Steve Nichols sieht die englische Presse ebenfalls einen Kandidaten der sein jetziges Team schon bald verlassen könnte. Allerdings weniger weil andere Teams an dem Amerikaner besonders interessiert sind, sondern weil der Mutterkonzern Ford bekanntlich Geld sparen will und der neue R3 bislang Probleme mit der Aerodynamik im Frontbereich hat. Gelingt es Nichols und seinem Team nicht die Schwierigkeiten zur Zufriedenheit der Teamführung zu beseitigen, rechnen Insider mit seiner baldigen Entlassung.
Auch wenn die Begründungen für einen Teamwechsel der genannten Personen in Einzelfällen etwas simpel und genauere Hintergründe meist nicht bekannt sind, so sorgen die jüngsten Spekulationen doch zumindest dafür, dass wieder etwas Schwung in das Transferkarussell kommt.

