Ja zu 18-Zoll-Rädern, aber nicht 2011

Ross Brawn und Aldo Costa sind sich einig: Die Formel 1 braucht 18-Zoll-Räder, aber idealerweise nicht schon in der kommenden Saison

(Motorsport-Total.com) - Michelin hat die Diskussion über die Einführung von Niederquerschnittsreifen in der Formel 1 angestoßen - und selbst wenn die Franzosen nicht einsteigen sollten, wird die Umstellung von 13- auf 18-Zoll-Felgen wohl vonstatten gehen. Denn klar ist, dass Niederquerschnittsreifen deutlich mehr Synergien mit der Serienproduktion erlauben und daher wesentlich nachhaltiger wären.

Titel-Bild zur News: 18-Zoll-Räder

So würden Niederquerschnittsreifen an einem Formel-1-Auto aussehen

"Ich bin Vorsitzender der Arbeitsgruppe Technisches Reglement", sagt Ross Brawn, "und wir haben schon viel darüber gesprochen. Wir wünschen uns eine stufenweise Einführung des 18-Zoll-Rads. Wir verstehen, dass die Reifenfirmen 18-Zoll-Räder wollen, wir begrüßen das auch, aber wir wünschen uns eine Übergangslösung. Für die Einführung eines 18-Zoll-Rads schon in der kommenden Saison ist es jetzt ohnehin fast zu spät."#w1#

"Es geht ja nicht nur darum, dass die Felge größer wird, sondern ein 18-Zoll-Rad verhält sich ganz anders, man müsste neue Radaufhängungen entwickeln und auch andere Dinge", erklärt der Mercedes-Teamchef. Auch die derzeitigen Bremsen könnte man getrost auf den Müll werfen, denn ein größerer Felgendurchmesser würde logischerweise auch größere Bremsscheiben erlauben. So gesehen sind nicht nur die Teams, sondern auch Zulieferer betroffen.

"Wenn es bei 18-Zoll-Rädern erlaubt wird, die komplette Felge für die Bremsen, die Kühlung und die Aerodynamik zu verwenden", wirft Ferrari-Technikchef Aldo Costa ein, "dann wäre das ein riesiges Programm. Mai oder Juni ist dafür als Start sehr spät, auch für die ganzen Bremsenhersteller, denn die müssten ja neue Scheiben und Sättel bauen. Die Teams müssten auch ganz neue Radaufhängungen entwickeln."

Doch 2012 könnte die Niederquerschnittsreifen dann kommen, spätestens 2013, wenn die Formel 1 generell reformiert werden soll. Brawn: "Ich glaube, alle Beteiligten am Prozess der Auswahl des zukünftigen Reifenlieferanten verstehen, dass wir größere Räder brauchen. Es ist aber unwahrscheinlich, dass das schon nächstes Jahr der Fall sein wird. Es ist noch nicht vom Tisch, aber ich halte es für unwahrscheinlich."