• 02.07.2001 09:51

  • von Fabian Hust

Irvine: "Wollte vor dem Ausfall noch Spaß haben"

Eddie Irvine war in Magny-Cours der Mann des Rennens, wurde für seine Vorstellung aber nicht belohnt

(Motorsport-Total.com) - Platz sieben wäre für Eddie Irvine mindestens möglich gewesen, Platz sechs - und damit ein Platz in den WM-Punkten - wäre auch kein Ding der Unmöglichkeit gewesen und das von Startplatz 12 aus! Das Rennen des Jaguar-Piloten war eine Freude zum Zuschauen und es war für den Iren bitter, dass er nach einer so tollen Vorstellung nicht belohnt wurde.

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine

Eddie Irvine erntete viel Lob, wurde für sein Rennen aber nicht belohnt

"Wir haben uns wieder einmal unter unseren Möglichkeiten in der Qualifikation verkauft und dafür heute den Preis bezahlt. Ich hätte heute nicht noch härter fahren können. Als Zwölfter gestartet zu sein und am Ende vor den Punkterängen gelegen zu haben zeigt, dass wir wirklich im Stande sind Punkte zu holen, jedoch müssen wir dazu erst einmal in der Qualifikation unser Potenzial entfalten", so Eddie Irvine, der sich in dieser Saison in Monaco als Sechster und ansonsten im Schnitt als Zwölfter qualifiziert hatte. Das Problem ortet der Ire vor allem bei den Reifen: "Die Bridgestone-Reifen scheinen am Samstag in der Qualifikation sehr gut zu sein, jedoch im Rennen hat der Michelin-Pneu die Nase vorn."

Am Start fiel Irvine zunächst sogar noch einen Platz zurück: "Ich verlor einen Rang an Panis. Danach war ich in der schnellen Kurve nach der Boxengasse einfach zu langsam. Unsere T1-Sektorenzeiten waren das ganze Wochenende über einfach schlecht. Uns hat es dort einfach immer an irgend etwas gefehlt, ob das die Reifencharakteristik, unser Auto oder einfach nur mangelnder Abtrieb war, kann ich nicht sagen", so der Ire auf der Homepage des Teams. "Ich habe keine Ahnung, wir waren hier einfach nur grausam langsam. Im langsamen Teil der Strecke haben wir die anderen Jungs wirklich gekillt, aber das lag an den Reifen."

Rundenlang lieferte sich der 35-Jährige ein packendes Duell mit Olivier Panis im BAR-Honda und nutzte schließlich in der 23. Runde seine Chance, in der letzten Schikane an dem Franzosen vorbeizugehen: "Ich denke, dass ich ihm zuvor gezeigt hatte, wo ich es probieren werde. Ich war in der Schikane immer ein wenig schneller als er, war mir aber nicht sicher, ob es klappen würde. Ich probierte es dann einfach und es funktionierte." Panis spielte mit und fuhr zu diesem Zeitpunkt keine Kampflinie und ließ dem Vizeweltmeister von 1999 innen genügend Raum.

Und dann lief Irvine auf Frentzen auf, der wie Panis sichtbare Handlingprobleme mit seinem Auto hatte. Irvine setzte sich sogar schon zu Beginn der letzten Schikane neben Frentzen, der die Schikane abkürzte, um schlimmere Folgen zu vermeiden, dadurch aber vorne blieb und sich einen Vorteil verschaffte, den die Rennleitung mit einer Stop-and-Go-Strafe belegt hätte, wäre Frentzen nicht freiwillig später vom Gas gegangen, um Irvine vorbeizulassen.

"Ich habe gerade dem Team Bescheid gegeben, dass er die Schikane ausgelassen hat, da zog er rüber und ließ mich vorbei, denn er wusste, was er zuvor getan hat und was ihm passieren würde. Das war fair." Anschließend ging Eddie Irvine an die Box, bevor er dem sechstplatzierten Nick Heidfeld im Heck hing, als der Motor seinen Geist aufgab: "Es hing mit der Pneumatic zusammen, der Luftdruck sank ab."

Schon zuvor hatte sich das Problem angekündigt: "In der schnellen Linkskurve gab es vorher schon Aussetzer. Ich wollte mir zumindest noch Heidfeld packen, bevor der Motor hochgeht und noch ein bisschen mehr Spaß haben." Das Rennen war für den Iren trotz aller Probleme eine Wohltat gewesen, vielleicht sogar dringend benötigte Energie für das bevorstehende Heimrennen in Silverstone: "Auf dieser Strecke könnten wir Probleme haben, denn sie ist zu schnell."