• 31.08.2002 12:11

  • von Marcus Kollmann

Irvine versteht Toyotas Entscheidung nicht

Der Jaguar-Pilot findet den Entschluss des Newcomer-Teams bizarr und glaubt, dass man sich dort noch wundern wird - Kritik an Panis

(Motorsport-Total.com) - Jaguar Racings Eddie Irvine ist mit seinen 36 Jahren der älteste derzeit in der Formel 1 fahrende Pilot und unbestätigten Meldungen zufolge soll dem Nordiren bereits von seinem jetzigen Team mitgeteilt worden sein, dass man ihm für 2003 keinen Vertrag geben wird. Offiziell bestätigt ist das freilich noch nicht. Als Toyota am Mittwoch überraschend bekannt gab sowohl den Vertrag mit Allan McNish auslaufen zu lassen und sich auch von Mika Salo zu trennen, da waren nicht nur Fans und Motorsportexperten angesichts dieses drastischen Entschlusses überrascht, sondern auch Irvine.

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine (Jaguar Racing)

Irvine findet Toyotas Entscheidung bizarr

"Was ich an Toyotas Entscheidung so bizarr finde ist, dass sie beide Fahrer in die Wüste schicken. Sie sind drei Sekunden von der Pace entfernt und machen ihre Fahrer dafür verantwortlich. Beide sind jedoch sehr fähige Piloten. Es ist wirklich bizarr, jedoch für alle anderen in der Formel 1 eine gute Sache", zitiert 'Reuters' Irvine, der offensichtlich glaubt, dass Toyota sich damit ins eigene Fleisch geschnitten hat.

Die Verpflichtung von Olivier Panis als neuen Toyota-Piloten gibt Irvine auch zu denken: "Wenn sie glauben Panis wäre ein Megastar, dann werden ihnen ihre Augen schon in Kürze geöffnet", glaubt der Jaguar-Pilot, dass der Franzose keine sonderlich gute Wahl war. Da der Rennstall aus Köln nun noch nach einem schnellen und jungen Fahrer sucht, rechnet Irvine damit, dass Toyota möglicherweise Felipe Massa holen könnte, was er ebenfalls als fragwürdige Wahl sehen würde.

"Massa hat viele Fehler gemacht und Frentzen hat bewiesen was er drauf hat. Wenn man ein Team wie Sauber ist, dann muss man die in Aussicht stehenden Punkte auch holen. Man kann es sich nicht leisten in Rennen wo man möglicherweise zwei Zähler holen kann diese Chance zu vergeben", versteht der Nordire den Entscheid von Peter Sauber auf einen Routinier zu setzen und dem Rookie den Laufpass zu geben. Was seine eigene Zukunft angeht gab sich der 142-fache Grand Prix-Pilot und Vize-Weltmeister von 1999 das ganze Wochenende über bislang eher zugeknöpft. Allerdings betrieb Irvine ein wenig Promotion für sich selbst: "Im letzten Rennen bin ich gut unterwegs gewesen. Neben den beiden Ferrari und McLaren sind nur Ralf und ich 1:18er Rundenzeiten gefahren."

Irvines Aussagen mögen in einem anderen Licht erscheinen, wenn man bedenkt, dass er sich selbst für 2003 noch auf Cockpitsuche befindet. Vielleicht verhandelten der vierfache Formel-1-Sieger und sein Manager ebenfalls mit Toyota und dort zog man Panis gegenüber Irvine vor. Dies würde zumindest die Kritik am Franzosen erklären. Andererseits ist es auch denkbar, dass Irvine nun versucht das zweite Toyota-Cockpit um jeden Preis zu ergattern, wofür seine Aussagen hinsichtlich Felipe Massa sprechen.