• 15.09.2002 11:01

  • von Marcus Kollmann

Irvine: "Schumi" braucht einen besseren Teamkollegen

Irvine erklärt wie die Formel 1 spannender werden könnte und warum Schumacher als Teamkollegen Montoya oder Villeneuve haben sollte

(Motorsport-Total.com) - Nachdem sich Eddie Irvine zuletzt einen Spaß daraus machte McLaren-Mercedes-Pilot David Coulthard aufzuziehen, hat sich der Jaguar-Pilot nun einem Thema zugewendet das weltweit Experten und Fans beschäftigt.

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine (Jaguar Racing)

Irvine hat interessante Ideen, um die Formel 1 spannender zu machen

Wie kann man die Formel 1 wieder spannender machen, fragen sich mittlerweile viele. Während einige das dominierende Ferrari-Team als Ursprung allen Übels sehen, findet Irvine, dass die restlichen Rennställe in der Verantwortung stehen den zahlenden Fans auch Action für ihr Geld zu bieten.

"Ferrari spielt momentan in einer eigenen Liga und es scheint so, als ob ihre Unbesiegbarkeit noch eine ganze Weile andauern wird. Das wäre an sich aber kein Problem, wenn das gesamte Umfeld wirklich dicht beieinander wäre. Die Antwort zu einer spannenderen Formel 1 kann also nur darin liegen, dass Teams wie Renault, BAR, Jordan und Jaguar Racing zulegen. Wir alle müssen förmlich im Heck der McLaren und BMW-Williams stecken und dann ist auch Action und Rennsport vom Feinsten garantiert", schreibt Irvine in seiner Kolumne für die britische 'The Sun'.

Ideen, wie es den "Dritte-Klasse-Teams" gelingen kann auf die "Elite" der Formel 1 aufzuschließen, hat der Rennfahrer freilich auch: "Die Traktionskontrolle und die Starthilfeautomatik müssen wieder abgeschafft werden, denn diese Errungenschaften bewahren die Fahrer doch heute davor wirklich einen Fehler zu begehen. Die elektronischen Fahrerhilfen wurden doch nur freigegeben weil einige Teams befürchteten ihre Gegner würden schummeln. Seit diese Dinge aber wieder offiziell erlaubt sind hat sich doch hinsichtlich des Kräfteverhältnisses nicht wirklich etwas verändert", findet Irvine, dass damals einige Teamchefs unter Paranoia litten, als sie überzeugt davon waren die Konkurrenz würde eine Traktionskontrolle benutzen obwohl das verboten ist.

Dass sein Vorschlag aber nicht alle Probleme, mit denen der überwiegende Teil der elf Teams zu kämpfen hat, aus der Welt schafft, ist auch Irvine bewusst. Deshalb geht der Jaguar-Pilot noch einen Schritt weiter und plädiert dafür, dass die Budgets der Rennställe quasi einheitlich sein sollen. Wie das gehen soll, verschweigt Irvine aber.

Stattdessen setzt er zu einem sich möglicherweise zum Wortgefecht entwickelndem Statement an: "Die Action an der Spitze des Feldes wäre doch Gewähr leistet wenn Rubens Barrichello für Michal Schumacher ein Ernst zu nehmenderer Gegner wäre. Leider wird das niemals der Fall sein. Michael sollte einen Teamkollegen wie Juan-Pablo Montoya oder Jacques Villeneuve haben", meint Irvine, der von 1996 bis 1999 "Schumis" Teamkollege bei Ferrari war.

Wenngleich sich Irvine durch einen Montoya oder Villeneuve als Schumachers Teamkollegen mehr Spannung verspricht, so glaubt er jedoch gleichzeitig nicht, dass einer der beiden gegenüber dem Deutschen die Oberhand gewinnen würde: "Er würde zwar beide besiegen, doch zumindest wären die Rennen bis zur ersten Kurve spektakulärer und es würde wohl auch einige Kollisionen zwischen ihnen geben." Zum Abschluss hat der Nordire noch einen gut gemeinten Rat für all diejenigen die die Formel 1 in ihrer jetzigen Form langweilig finden: "Wer es so wie es gerade abläuft nicht mag, der kann ja abschalten."