• 27.06.2003 10:09

  • von Marco Helgert

Irvine: Ich glaube Ralf Schumacher nicht

Ex-Formel-1-Fahrer Eddie Irvine glaubt nicht, dass Ralf Schumacher seinen großen Bruder jemals auf der Strecke angreifen wird

(Motorsport-Total.com) - In der gestrigen Pressekonferenz versicherte BMW-Williams-Pilot Ralf Schumacher abermals, dass er in Montreal keinerlei Chance hatte, seinen Bruder zu überholen, doch Ex-Formel-1-Fahrer Eddie Irvine glaubt dem Deutschen nicht. "Solange beide in der Formel 1 sind, werden die Fans nie erleben, dass der kleine Schumacher den großen angreifen wird", erklärte der Nordire in seiner Kolumne in der 'Sun'.

Titel-Bild zur News: Michael und Ralf Schumacher

Stein des Anstoßes: Ralf hängt hinter Michael fest

"Ralf schuldet Michael alles", fuhr Irvine fort, "weil, wenn er kein Superstar bei Ferrari gewesen wäre, dann hätte er Probleme gehabt so schnell in die Formel 1 zu kommen. Er fühlt sich Michael verbunden, wie könnte er da ein gnadenloses Manöver riskieren, wenn er dabei die Chancen auf den sechsten Titel seines Bruders zerstört?"

Die Fans wollen Zweikämpfe sehen

Der Kanada-Grand-Prix sei nicht der einzige Vorfall gewesen. "Wenn sie beim Europa-Grand-Prix in der gleichen Situation sind, dann erwarte ich keine Heldentaten von Schumacher Junior", so Irvine. "Schuey Senior hat seinem Bruder auf der Strecke immer gezeigt, wer der Boss ist, Ralf würde das nie tun. Die Fans wollen einen Kampf zwischen den Großen sehen - egal in welchem Sport."

Ähnlich wie Frank Williams nach dem Kanada-Rennen äußerte sich auch der Ex-Teamkollege von Michael Schumacher: "Es ist schade, dass nicht Juan-Pablo Montoya am Auspuff von Michael Schumacher hing. Der Kolumbianer hätte nicht einfach dahinter gewartet - er hätte es versucht, auch wenn es nicht geklappt hätte." Ralf Schumacher hat in jedem Rennen der laufenden Saison gepunktet, aber "seine Chefs würden lieber einen Fahrer haben, der Rennen gewinnt, als einen, der vier zweite Plätze einfährt."

Harte Zeiten für britische Formel-1-Fahrer

Ein Fahrer, der für den nötigen Kampf sorgen könnte, ist Fernando Alonso. "Der Renault-Star ist ein kommender Weltmeister, er dominiert seinen Teamkollegen Jarno Trulli", erklärte Irvine. "Aber in diesem Jahr ist es unwahrscheinlich, dass er Michael herausfordert - er hat seinen sechsten Titel schon in der Tasche." Die britischen Fahrer haben zudem nicht viel Freude in der Formel 1.

"Ralph Firman wurde ins kalte Wasser gestoßen, dazu noch gegen einen so guten Teamkollegen wie Giancarlo Fisichella. David Coulthard hat trotz seines Auftaktsieges in Australien den Anschluss verloren; mit ihm geht es bergab. Jenson Button hat bei BAR bisher einen guten Job gemacht, aber er hat auch ein paar gute Ergebnisse weggeworfen. Justin Wilson holt das Beste aus dem Minardi heraus, aber er muss als Testfahrer in ein größeres Team gehen."