Internes Machtgeplänkel bei Red Bull Racing

Weil sich Teammanager David Pitchforth in die Fahrerentscheidungen einmischt, wurde er nun von 'Red-Bull'-Sportchef Marko gerüffelt

(Motorsport-Total.com) - Dass bei Red Bull Racing nicht über Nacht alles glatt laufen würde, war von vornherein klar. Genau so scheint es nun zu kommen: Zwischen der früheren Jaguar-Führung in Milton Keynes und den neuen Eigentümern von 'Red Bull' in Fuschl am See bei Salzburg scheint sich speziell hinsichtlich der Fahrerfrage ein Machtgeplänkel zu entwickeln.

Titel-Bild zur News: Joel Nelson und Dr. Helmut Marko

Dr. Helmut Marko (rechts) mit einem der Juniorfahrer aus dem 'Red-Bull'-Kader

So hat 'Red-Bull'-Chef Dietrich Mateschitz schon vor Wochen kategorisch ausgeschlossen, dass David Coulthard verpflichtet wird, doch nach Intervention durch die Ex-Jaguar-Bosse Tony Purnell und David Pitchforth wurde der Schotte zumindest zu Testfahrten eingeladen. Mateschitz verabschiedete sich anschließend von seinem Plan, Christian Klien und Vitantonio Liuzzi in die Cockpits zu hieven - und seit ein paar Tagen ist der Coulthard-Vertrag für 2005 unterschrieben.#w1#

Dadurch in ihrem Selbstbewusstsein bestärkt, scheinen Purnell und Pitchforth an ihren Plänen für das Team festhalten zu wollen, übersehen dabei jedoch, dass sie im Gegensatz zu vergangenen Jahren nicht mehr über alleinige Entscheidungsgewalt verfügen. Auch in der Besetzung des zweiten Cockpits könnte dies eine Rolle spielen, denn während 'Red Bull' dazu tendiert, Klien eine zweite Chance zu geben, spricht sich Milton Keynes klar für Liuzzi aus.

Als Ausweichvariante hat Mateschitz kürzlich in den Raum gestellt, das zweite Fahrzeug neben Coulthard alternierend mit Klien und Liuzzi zu besetzen, was bei den betroffenen Fahrern ebenso für einen entsetzten Aufschrei sorgte wie bei Pitchforth, der ein solches Szenario kurzerhand ausschloss. Mit der Zentrale in Fuschl dürfte dies aber nicht abgesprochen gewesen sein, denn die österreichische Seite hält ein sich abwechselndes Fahrergespann weiterhin für denkbar.

"Der Herr Pitchforth soll zur Kenntnis nehmen, dass er Angestellter und nicht Inhaber ist. Entschieden wird in Salzburg", stellte Dr. Helmut Marko, Motorsportbeauftragter von 'Red Bull', gegenüber den 'Salzburger Nachrichten' klar. Und 'Red Bull' will sich nicht in eine Entscheidung drängen lassen, wie der Grazer anfügte: "Wir haben viel Zeit zum Abwägen aller Fakten und brauchen uns mit der Verteilung der Plätze nicht beeilen."