• 28.06.2001 13:55

  • von Marcus Kollmann

Im Jordan-Team überwiegt das Prinzip Hoffnung

Teamchef und Fahrer hoffen, dass man aller jüngsten Probleme zum Trotz dieses Wochenende Punkte holt

(Motorsport-Total.com) - Nach einer weiteren Nullnummer beim Großen Preis von Europa auf dem Nürburgring am vergangenen Wochenende, hofft das Team von und um Eddie Jordan, dass man beim Großen Preis von Frankreich endlich wieder ein paar Punkte holen kann. Im Vorjahr sahen zumindest beide Fahrer das Ziel und mit Jarno Trullis sechstem Platz sprang am Ende des 72 Runden langen Rennens auch ein WM-Zähler heraus.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli  und Heinz-Harald Frentzen

Trulli und Frentzen hoffen auf Punkte beim Rennen in Frankreich

Eddie Jordan erinnert sich aber viel lieber an die für sein Team erfolgreiche Saison 1999, denn da konnte Heinz-Harald Frentzen schließlich den Sieg holen. In Vorschau auf den nun anstehenden Grand Prix sagte der ehemalige Banker: "1999 war ein gutes Jahr für Jordan in Magny-Cours und daher wäre es fantastisch, wenn wir dieses Wochenende das gute Resultat der Vergangenheit noch einmal feiern können dürften. Wir sind über die jüngste Entwicklung, in derer wir in den Punkterängen liegend schlussendlich nie die Zielflagge gesehen haben, sehr enttäuscht. Es gibt ganz einfach keine Entschuldigungen und Ausflüchte für unser bescheidenes Abschneiden in den letzten Grand Prix. Allerdings darf man daraus jetzt keinen falschen Eindruck von unserem Team gewinnen, sondern muss sich einmal anschauen, wie die gesamte Entwicklung war, welche letzten Endes dazu geführt hat, dass es nicht so lief. Meiner Meinung nach glauben viele, dass wir ein unzuverlässiges Auto hätten und irgendwie mit den gleichen Problemen wie 2000 hadern würden. Das ist aber aus einer Vielzahl von Gründen nicht der Fall. Von Jahr zu Jahr werden alle Teams schneller und die drei Top-Teams werden zudem noch leistungsstärker und zuverlässiger, was es uns natürlich schwieriger macht in diese Phalanx vorzustoßen. Ohne Zweifel haben wir, Jordan, noch viel Arbeit vor uns, aber wir sind nach wie vor ein sehr starker Gegner."

Trevor Foster, seines Zeichen als Managing Direktor bei Jordan tätig, sagt: "Ich denke nicht, dass man ernsthaft bezweifeln kann, dass wir bislang das viertstärkste Team in dieser Saison gewesen sind. Unsere guten Leistungen in der Qualifikation zeigen dies nämlich eindrucksvoll. Wir müssen hingegen an unserer Konkurrenzfähigkeit im Rennen arbeiten, sowie darüber hinaus diese kleinen Probleme in den Griff bekommen, welche uns zuletzt eingebremst haben. Die bevorstehenden Rennen werden ganz sicher sehr schwierig, zumal unsere Konkurrenz nicht schläft und stärker wird. Es ist zweifelsohne davon auszugehen, dass Jaguar und Alesi im Prost zunehmend eine Gefahr werden. Allerdings kann Jordan, zusammen mit Honda und Bridgestone, diese Herausforderung annehmen und wird bis zum Ende erbittert kämpfen."

Heinz-Harald Frentzen, der nach einem Problem mit der Traktionskontrolle seinen Heim-Grand-Prix vor einer Woche frühzeitig beendete, freut sich auf das Rennen in Frankreich: "Meiner Meinung nach gehört Magny-Cours zu den aufregendsten Rennstrecken des gesamten Formel-1-Kalenders. Die Kurven sind eine wahre Herausforderung, besonders die Rechts-Links-Kombination am Ende der langen Hauptgeraden. Der Streckenverlauf ist sehr angenehm und bietet auch ein paar gute Überholmöglichkeiten, welche das Rennen für einen Fahrer noch aufregender machen."

Jarno Trulli mag ebenso wie sein Teamkollege den in der Mitte Frankreich gelegenen Kurs: "Magny-Cours ist eine sehr technische Strecke, allerdings genieße ich das Rennfahren dort wirklich sehr. Ich kenne die Strecke wirklich gut, da ich hier in der Vergangenheit viele Testfahrten bestritten habe. Letztes Jahr war das Rennen ziemlich anstrengend, dennoch konnte ich einen Punkt holen. Ich hoffe, dass ich dieses Jahr wieder in die Punkteränge fahren kann."