• 28.06.2001 11:52

  • von Marcus Kollmann

Benetton hofft auf Leistungssprung durch neue Teile

Ein stärkerer Motor, sowie eine verbesserte Aerodynamik sollen das Leistungspotenzial von Benetton beim Heimrennen steigern

(Motorsport-Total.com) - Nach einer Doppelzielankunft auf dem Nürburgring, welche einem Doppelausfall in Kanada folgte, legt das Benetton-Renault-Team, für das der Große Preis von Frankreich ein Heim-Grand-Prix ist, große Hoffnungen in die seit langer Zeit angekündigten Verbesserungen des Gesamtpakets. So spendiert Renault einen leistungsstärkeren Motor, während das Team einige Verbesserungen an der Aerodynamik einsetzen wird, wodurch man die allgemeine Konkurrenzfähigkeit des B201 maximieren möchte.

Titel-Bild zur News: Jenson Button und Giancarlo Fisichella

In Magny-Cours soll ein verbessertes Auto Button und Fisichella beflügeln

Mike Gascoyne, der Technische Direktor der Himmelsblauen, über den Großen Preis von Frankreich: "Magny-Cours ist ein sehr wichtiges Rennen für das gesamte Benetton-Renault-Team, ist es doch das Heimrennen von Renault, was es so bedeutungsvoll für uns macht. Wir werden mit einer Vielzahl von Verbesserungen an diesem Rennwochenende aufwarten. So wird in der Qualifikation und im Rennen eine leistungsfähigere Ausbaustufe unseres bisherigen Motors zum Einsatz kommen. Darüber hinaus haben wir ein paar Veränderungen an der Aerodynamik des B201 vorgenommen, welche unser Gesamtpaket leistungsfähiger machen sollten. Die Testfahrten in Magny-Cours, welche vor einigen Wochen stattfanden, haben gezeigt, dass Michelin einen konkurrenzfähigen Reifen für diese Strecke parat hält. Insgesamt gehe ich deshalb davon aus, dass dieses Wochenende für uns gut verlaufen sollte. Auf dem Nürburgring haben wir das Setup unseres Autos verbessern können, sodass wir auch hier in Frankreich davon profitieren können sollten", erklärt der Engländer, dass man einen neuen Weg in Sachen Abstimmung des B201 gefunden hat, welcher sich fortan positiv für die Himmelsblauen auswirken sollte.

Gascoyne weiter: "Ich glaube, dass wir viele kleine Fortschritte machen, was ein guter Start in die zweite Saisonhälfte ist. Der Start in die Saison 2001 verlief für uns sehr schwierig, aber wir waren in gewissen Weise darauf vorbereitet und wissen jetzt, dass wir von nun an leistungsfähiger sein werden."

Chefingenieur Pat Symonds widmet sich in seiner Vorschau auf das Rennen wieder einmal den Besonderheiten von Magny-Cours: "Da Magny-Cours zu den von der FIA ausgewählten Teststrecken gehört, konnten wir hier einige Kilometer abspulen und somit Erfahrungen sammeln. Allerdings wird diese Strecke von den meisten Teams nur selten zu Tests benutzt, da sich die Streckenbedingungen von Tag zu Tag stark verändern. Der Kurs selbst besitzt eine der ebensten Asphaltoberflächen aller Rennstrecken im Kalender, wodurch die Ingenieure die Autos ziemlich tief und hart abstimmen können. Hier können die Fahrer den Griplevel besser ausloten, ohne sich Sorgen um die Kompromisse, welche man auf welligeren Strecken eingehen muss, machen zu müssen. Ein weiterer Vorteil der harten Abstimmung ist der, dass man durch die zwei Hochgeschwindigkeitsschikanen sehr gute Rückmeldungen vom Auto bekommt, was das allgemeine Setup anbelangt. Die Schwierigkeit ist her jedoch eine gute Abstimmung zu finden, was vor allem mit den sich stetig ändernden Bedingungen zusammenhängt. Insbesondere die Streckentemperatur hat großen Einfluss auf die Rundenzeiten. Magny-Cours beansprucht die Reifen sehr hart. Besonders der linke Vorderreifen ist starken Belastungen in der langen Estoril-Kurve ausgesetzt. An Überholmöglichkeiten gibt es nur die Haarnadelkurve, in welcher man beim Anbremsen versuchen kann den Vordermann zu schnappen. Um dort aber ein Manöver wagen zu können, muss das Auto nicht nur beim Bremsen sehr stabil sein, sondern man muss auch auf der Geraden davor schnell unterwegs sein. Als weiteren kritischen Punkt für das Rennen sind die hohen Temperaturen hier nicht zu unterschätzen, da man diesbezüglich die Kühlung des Motors im Auge behalten muss."