Im Formel-1-Streit ist endlich ein Ende in Sicht

Heute tagen in Mailand Vertreter von Herstellern, Teams und der FIA, um eine gemeinsame Zukunft für die Formel 1 zu diskutieren

(Motorsport-Total.com) - Die Herstellervereinigung GPMA, Vertreter von neun Teams sowie die FIA tagen derzeit in Mailand, um die Zukunft der Formel 1 weiter zu diskutieren. In erster Linie geht es dabei darum, die beiden existierenden Vorschläge der beiden Seiten anzugleichen und somit eine gemeinsame Lösung im seit Jahren tobenden Streit zu finden.

Titel-Bild zur News: Meeting der Teamchefs

Die schlauen Köpfe der Formel 1 diskutieren heute über die Zukunft

Zum ersten Mal ist dabei Licht am Ende des Tunnels zu erkennen, weil FIA-Präsident Max Mosley zuletzt von seiner sturen Linie zumindest ansatzweise abgewichen ist und sich dazu bereiterklärt hat, die von ihm forcierte technologische Abrüstung nicht ganz so rigoros durchzuziehen wie ursprünglich geplant. Unter anderem hat Mosley kürzlich in Aussicht gestellt, Innovationen wie ein System zur Rückgewinnung von Bremsenergie zuzulassen, mit dem die Automobilhersteller ihre Kompetenz auch weiterhin unter Beweis stellen könnten.#w1#

Eine Annäherung ist aber auch in anderen Bereichen absehbar: Die Beschneidung der Aerodynamik hat die FIA beispielsweise von ursprünglich 90 auf 50 Prozent des aktuellen Anpressdrucks revidiert, die Gangschaltung über Wippen am Lenkrad könnte im Gegenzug gegen eine Vereinheitlichung anderer Getriebekomponenten doch bleiben, und in Sachen Elektronik wird wohl doch nicht komplett abgerüstet, sondern stattdessen eine genauere Überwachung anvisiert.

Letzteres könnte laut 'auto motor und sport' eine von einem McLaren-Ingenieur entwickelte Software ermöglichen, mit der sich die Elektronikkomponenten der Autos und deren Funktion für die Technischen Delegierten der FIA genau nachvollziehen lassen. Einziges Problem: Die Datenmengen sind im Moment noch so gewaltig, dass diesbezüglich noch jede Menge Feintuning notwendig ist. Das Grundkonzept der Software soll beim Automobilweltverband jedoch durchaus auf offene Ohren gestoßen sein.

Beim heutigen Treffen nicht dabei ist übrigens wieder einmal Ferrari-Teamchef Jean Todt, der lediglich im Vorfeld über die Tagesordnungspunkte informiert wurde. Allerdings schwimmt der Traditionsrennstall aus Maranello ohnehin seit Monaten auf FIA-Linie, weshalb dem Fehlen Todts nicht allzu viel Bedeutung beigemessen wird. Primär geht es schließlich darum, dass sich FIA und GPMA endlich auf eine gemeinsame Diskussionsbasis verständigen.