Hungaroring: Geheimtipp McLaren-Mercedes?

(Motorsport-Total.com) - "Wir bleiben unsere Linie treu und machen keine großen Ankündigungen", sagt Mercedes-Sportchef Norbert Haug vor dem Grand Prix von Ungarn am kommenden Wochenende. Ein gewisser Optimismus ist nach dem stark verbesserten Auftritt zuletzt am Nürburgring aber zu spüren - und das wahrscheinlich gar nicht zu Unrecht.

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Heikki Kovalainen hat 2008 in Ungarn seinen ersten Grand Prix gewonnen

Denn es ist kein Geheimnis, dass der McLaren-Mercedes MP4-24 zwar ein aerodynamisches Defizit hat und damit in schnellen Kurven gehandicapt ist, doch dafür gehören langsame Kurven und Beschleunigungsstücke zu den silbernen Stärken der Saison 2009. Das hat man in Monte Carlo gesehen, wo Lewis Hamilton und Heikki Kovalainen einen guten Speed an den Tag legen konnten, oder etwa auch in Istanbul, wo Hamilton im dritten Sektor regelmäßig Bestzeiten hinknallte.#w1#

Beide Fahrer mit gleichem Material

"Ich sehe uns auf gar keinen Fall als Favoriten, aber ich will eine ordentliche Leistung sehen", sagt Haug im Hinblick auf das kommende Wochenende und verweist auf das Update, das Hamilton am Nürburgring ins Spitzenfeld katapultierte: "Wenn ich Ihnen vor dem Nürburgring erzählt hätte, dass wir als Erster in die erste Kurve einbiegen können, hätten Sie mir das bestimmt nicht geglaubt. Am Nürburgring hätte es gelingen können, auf einen Podiumsplatz zu fahren. Das traue ich uns zu."

¿pbvin|512|1762||1|1pb¿Der Deutsche räumt ein: "Red Bull hätten wir sicherlich nicht geschlagen", stellt aber klar: "Der Rest war in unserer Reichweite." Ob das auch in Ungarn so sein wird, sei allerdings dahingestellt, denn die Brawns hatten in der kühlen Eifel massive Probleme, die Reifen auf Temperatur zu bekommen, die sie im ungarischen Sonnenschein voraussichtlich nicht haben werden. Dementsprechend könnte ein realistisches Ziel sein, hinter Red Bull und Brawn "Best of the Rest" zu werden.

"Mal sehen, ob wir den Aufwärtstrend fortsetzen können", meint Haug in Anspielung auf das runderneuerte Paket für den Nürburgring, das am Hungaroring erstmals beiden Piloten - also auch Vorjahressieger Kovalainen - zur Verfügung stehen wird. Und er ergänzt: "Wir waren in Monaco schon gut. Auch wenn das Resultat nicht ideal war, waren wir dort schnell. Auch auf einer Strecke wie Ungarn sollten wir nicht so ganz ohne sein."

Erinnerungen an Monte Carlo

"Wir waren in Monaco benzinbereinigt bei Heikki mit vier Zehntel die Schnellsten im Feld. Das ist keine Saga, sondern das ist Fakt, das war so - bis zu seinem Crash. Lewis ist im Training gecrasht, aber ich glaube, dass Monaco mit einer Pole-Position von Lewis ganz anders ausgegangen wäre. Die war möglich. Vielleicht ist in Ungarn auf einem ähnlichen Streckenlayout mit langsamen Kurven etwas Ähnliches möglich", so der 56-Jährige.

"Hoffentlich", sagt Haug, "können wir in den letzten sieben Rennen noch etwas zeigen. Ich kann es im Moment nicht versprechen - ich bin ein skeptischer Mensch, der etwas nicht glaubt, bevor er es auf der Strecke sieht. Fast hätten wir es am Nürburgring vielleicht gesehen. Das, was ich bis zur ersten Kurve gesehen habe, war eine klare Verbesserung, ein deutlicher Schritt nach vorne. Das müssen wir jetzt absichern, denn wenn wir wieder zurückfallen sollten, wäre das schlecht."