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Nach Crash mit Verstappen: Antonelli mit Startplatzstrafe in Silverstone!
Eine Kollision zwischen Mercedes-Fahrer Andrea Kimi Antonelli und Red-Bull-Fahrer Max Verstappen hat beide früh aus dem Rennen genommen
(Motorsport-Total.com) - Nach dem folgenschweren Unfall mit Max Verstappen beim Österreich-Grand-Prix 2025 hat Kimi Antonelli eine Strafe erhalten: Die Rennkommissare belegten den Mercedes-Rookie mit einer Rückversetzung um drei Startplätze für das nächste Rennen in Silverstone. Zudem kassiert Antonelli zwei Strafpunkte - seine ersten in der laufenden Zwölfmonatsperiode.

© LAT Images
Max Verstappen steigt aus nach dem Unfall mit Andrea Kimi Antonelli in Spielberg 2025 Zoom
Grundlage der Entscheidung war ein Verstoß gegen Anhang L, Kapitel IV, Artikel 2 d) des Internationalen Sportgesetzes der FIA. Die Stewards kamen nach Auswertung von Videoaufnahmen und Anhörung von Fahrer und Teamvertreter zu dem Schluss: Antonelli habe sich in Kurve drei verschätzt, die Hinterräder blockiert und bei einem Ausweichmanöver gegenüber Liam Lawson den Grip auf der schmutzigen Innenseite verloren. Infolgedessen sei eine Kollision mit Verstappen unvermeidbar gewesen.
Zwar räumten die Sportkommissare ein, dass es sich nicht um ein riskantes Überholmanöver, sondern um einen Fahrfehler nach einem Ausweichversuch handelte - jedoch sei der Vorfall klar Antonelli anzulasten. Daher sei auch nicht die übliche, mildere Bewertung für Zwischenfälle in Runde eins angewendet worden. Weil Antonelli ohnehin ausfiel, wurde die Strafe auf das nächste Rennen verschoben.
"Großer Fehler": Antonelli erklärt sich
Antonelli schildert die Szene im Sky-Gespräch so: "Ich habe nicht unbedingt zu spät gebremst, aber als ich gebremst habe, musste ich natürlich hart bremsen, weil ich hinter anderen Autos war. In dem Moment habe ich die Hinterräder blockiert und konnte das Auto einfach nicht mehr verzögern, weil die Hinterachse blockiert war und ich das Auto verloren habe."
Er habe dann noch Lawson ausweichen müssen, "aber da war es schon zu spät", meint Antonelli. "Dann haben auch die Vorderräder angefangen zu blockieren, und anstatt langsamer zu werden, habe ich das Auto im Prinzip beschleunigt. Das Auto hat also immer mehr Geschwindigkeit aufgenommen und der Crash war unvermeidlich."
"Ich fühle mich wirklich sehr schlecht für das Team und natürlich auch für Max, weil er in dem Moment einfach nur Passagier war." Der Zwischenfall sei ein "großer Fehler" seinerseits gewesen, räumt Antonelli ein. "Aber jetzt müssen wir nach vorne schauen und uns auf Silverstone konzentrieren. Und dann müssen wir sehen, ob es eine Strafe gibt oder nicht." Diese Entscheidung ist nun gefallen.
Beide Fahrzeuge waren nach dem Unfall zu beschädigt, um weiter am Rennen teilnehmen zu können: Bei Antonelli war die Vorderrad-Aufhängung kaputt. Bei Verstappen hatte die Hinterrad-Aufhängung gelitten, außerdem war der Antrieb ausgefallen.
Verstappen wird laut am Funk, aber nur dort
Noch in der Auslaufzone bei Kurve drei kam es daraufhin zu einem ersten kurzen Austausch zwischen Antonelli und Verstappen, wobei Antonelli sein spätes Bremsmanöver zu erklären schien. Verstappen wirkte gefasst. Weder gab es große Gesten, noch wurde es laut rund um die beiden Unfallgegner.
Zuvor hatte Verstappen noch gefunkt: "Ich bin raus. Verrückt, wie ich da erwischt wurde! Diese Scheißidioten!" Später erklärte er: "Ich habe ihn einfach gefragt, was passiert ist, weil er das einzige Auto war, das da mit mir war und bei dem das Rad abhing", schildert er im Nachhinein. "Also dachte ich: Okay, ich bin mir ziemlich sicher, dass er mich getroffen hat."
Als Verstappen die Aufnahmen später sah, wurde ihm auch klar, was passiert war. Einen Vorwurf will er dem Rookie aber nicht machen: "Sowas passiert halt. Jeder Fahrer hat in seiner Karriere schon mal so einen Fehler gemacht. Und Kimi ist ein großes Talent - er wird daraus lernen. Alles gut", sagt der Niederländer.
Verstappen: Waren durch viele Österreich-Siege verwöhnt
Antonelli war noch während des Rennens zu Red Bull in die Hospitality gekommen, um sich zu entschuldigen. "Das ist natürlich nett von ihm, aber für mich war die Sache eh schon erledigt", sagt Verstappen. "Ich habe gesehen, was passiert ist, und niemand macht sowas absichtlich. Sowas kann eben vorkommen".
Für den Red-Bull-Piloten war es diesmal einfach Pech, dass es ihn erwischt hat. "Natürlich ist das nicht das, was man sich wünscht. Am Ende des Tages bin ich selbst am meisten enttäuscht", meint er. "Aber das ist eben auch Racing. Wir hatten hier viele schöne Momente - vielleicht waren wir dadurch etwas verwöhnt. Manchmal ist das eben so."
Doch war es für ihn besonders schmerzhaft, weil es ausgerechnet beim Red-Bull-Heimspiel in Österreich war, wo er immer besonders gut war? "Schmerzhaft wegen der Fans, klar. Aber ich sehe das nicht so", winkt er ab. "Wir hatten hier viele Erfolge, aber jedes Jahr ist anders - die Autos ändern sich, die Reifen auch. Man kann nicht sagen: 'Wir waren die letzten Jahre gut hier, also sind wir jetzt auch gut.' Es gibt so viele Faktoren, die stimmen müssen, damit man konkurrenzfähig ist. Und an diesem Wochenende haben wir es offensichtlich nicht geschafft."
Erster Verstappen-Ausfall seit 2024
Für WM-Titelverteidiger Verstappen ist es der erste Ausfall seit Australien 2024, als er aus technischen Gründen nicht die Zielflagge sah. Sein jüngster nicht-technisch bedingter Ausfall datiert aus der Saison 2021, als er beim Italien-Grand-Prix mit Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton kollidierte. Die aktuelle Kollision ereignete sich mit Hamiltons Nachfolger.
Antonelli hatte erst beim vergangenen Rennen in Kanada mit P3 sein bisher bestes Formel-1-Ergebnis erzielt. Mercedes-Teamchef Toto Wolff fügte bei Sky nur hinzu: "Das war ein Rookiefehler, aber der passiert. Wir haben das immer gewusst, dass es im ersten Jahr ist. Und das ist auch erlaubt."


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