Hülkenberg: "Muss mich noch akklimatisieren"
Nico Hülkenberg erklärt, warum er sich noch nicht zur Gänze an die Formel 1 gewöhnt hat und wieso der Grand Prix von Malaysia diesbezüglich optimal war
(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg hatte vor der Saison angekündigt, dass Teamkollege Paul di Resta zu Beginn im Vorteil ist, da der Deutsche seinen Rost erst abschütteln muss. Der Mann aus Emmerich musste im Vorjahr abgesehen von ein paar Freitag-Trainings zusehen und war ein Jahr lang keine Rennen gefahren. In Anbetracht der Umstände erlebte er bei Force India einen starken Einstand: Im ersten Qualifying in Melbourne wurde er toller Neunter, ehe er im Rennen Opfer der Startkollision wurde. In Sepang gelang ihm dann immerhin Platz neun von Startplatz 16 und damit zwei WM-Punkte.

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Nico Hülkenberg befindet sich nach wie vor in der Eingewöhnungsphase
"Das Rennen war für mich eine große Herausforderung", sagt der Force-India-Pilot gegenüber 'Formula1.com'. "Es war in Wahrheit mein erstes Rennen 2012, da ich in Melbourne nicht wirklich ein Rennen hatte." Für Hülkenberg waren die wechselhaften Bedingungen optimal, da er das Rennen nutzen konnte, um viel Erfahrung zu sammeln: "Wir fuhren bei allen möglichen Bedingungen auf allen möglichen Reifen, daher konnte ich sehr viel wertvolle Erfahrung mitnehmen. Ich hatte auf den Intermediates Schwierigkeiten, aber als die Strecke abtrocknete, wurde es besser. Einige der Spitzenleute hatten Probleme im Rennen, also war ich mit Platz neun zufrieden."
Auto und Fahrer mit Verbesserungspotenzial
Dennoch ist Hülkenberg nach wie vor davon überzeugt, dass er noch nicht ganz zu alter Klasse zurückgefunden hat: "Ich musste mich akklimatisieren, und diese Phase hält immer noch an. 16 Monate ohne Rennfahren sind eine lange Zeit. Es läuft gut, aber ich lerne nach wie vor jedes Mal, wenn ich im Auto sitze und natürlich an jedem Rennwochenende. Es geht darum, zu lernen, sich schnell einzustellen und einen guten Rhythmus zu finden."
gObwohl er mit diesem Prozess gerechnet hatte, gibt er zu, "dass es immer wieder Situationen gibt, wo ich das Gefühl habe, dass ich mich verbessern kann." Das Gleiche gilt aber auch für den VJM05: "Ich denke, es gibt ein paar Bereiche, wo wir das Auto verbessern können. Ein Bereich ist die Traktion, aber wir haben kein großes Problem - das ist ein sehr vielversprechendes Szenario."
Bei den Wintertests waren Hülkenberg und di Resta immer wieder im Vorderfeld zu finden - beim Saisonauftakt konnte man diesen Eindruck nicht so recht bestätigen. Hat das Team etwas an Boden verloren? Hülkenberg verneint: "Ich würde nicht sagen, dass wir bei den Tests bei den Stärksten dabeiwaren. Wir wussten, dass die Topteams ihr Tempo verborgen hatten, also rechneten wir nicht mit Podestplätzen. Wir haben also nicht unsere Stärke verloren - die anderen stapelten eher tiefer als bei den bisherigen Tests."
Barcelona als Schlüsselrennen
Der 24-Jährige hofft aber zu Beginn der Europasaison auf einen Schritt nach vorne: Force India wird beim Test in Mugello vor dem Grand Prix von Spanien ein großes Update des VJM05 ausprobieren und möchte es beim darauffolgenden Rennen einsetzen. "Es ist schwer zu sagen, wie groß der Schritt sein wird", warnt Hülkenberg vor zu großen Erwartungen. "Natürlich wissen wir über unsere Teile Bescheid, aber die anderen Teams bringen ebenfalls Updates, daher müssen wir sicherstellen, dass unser Schritt größer ist als der der anderen."
Erst dann könne man auch wirklich sagen, wo das Team im Kräfteverhältnis derzeit steht: "Warten wir noch ein paar Rennen ab, dann wissen wir mehr. Unser Aerodynamik-Update wird entscheidend sein. Ich denke, dass wir ein Auto mit Potenzial haben. Jetzt ist es unsere Aufgabe, das freizumachen."

