Hülkenberg: "Jedes Rennen so wichtig wie Saisonstart"

Während Nico Hülkenberg Melbourne nicht überbewerten will, hofft Sergio Perez auf eine Sensation und verrät, dass ihn sein Force-India-Teamkollege zusätzlich motiviert

(Motorsport-Total.com) - Force India geht als Geheimtipp in den Saisonauftakt in Melbourne. Die Truppe von Vijay Mallya darf sich glücklich schätzen, ein Mercedes-Triebwerk an Bord zu haben, zudem gab man bei den Testfahrten eine gute Figur ab und bringt einige neue Teile zum Saisonstart. Auch Nico Hülkenberg ist daher gegenüber 'Sky Sports F1' guter Dinge: "Ich glaube, wir sind so bereit wie wir dies sein können. Die Tests vor der Saison sind begrenzt - wenn man den Teams mehr Zeit gibt, dann werden sie die natürlich nehmen. Die Tests sind für uns aber gut gelaufen."

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg geht den Umständen entsprechend gut vorbereitet in die Saison Zoom

In Melbourne wird es laut dem Emmericher auf die Fähigkeiten beim "Troubleshooting" ankommen, denn kein Teams ist wegen der umfangreichen Reglementänderungen vor Zwischenfällen gefeit. "ich erwarte in Melbourne Überraschungen, denn die Autos sind doch ziemlich anders als davor", erklärt Hülkenberg. "Es ist alles eine Frage des Arbeitsprozesses, wie man sich einstellt und wie man mit einem Problem umgeht, wenn es auftritt."

Hülkenberg spielt Saisonauftakt herunter

Auch im Cockpit muss sich der Force-India-Pilot umstellen. Das liegt an den Energierückgewinnungs-Systemen und an den Eigenheiten des neuen Turbomotors: "Das Fahrerlebnis ist jetzt ein anderes. Der Motor ist gut, was die Fahrbarkeit angeht, aber die Leistungsentfaltung verhält sich jetzt anders, der Abtrieb ist deutlich geringer, und wir müssen uns an diese Änderungen anpassen."

"Wir haben gesehen, wie ich im Vorjahr mit Sauber in die Saison gegangen bin und wie sie geendet hat." Nico Hülkenberg

Beim Saisonauftakt bietet sich wegen der enormen Zuverlässigkeitsprobleme vieler Teams möglicherweise die Chance, eine Sensation zu landen. Dennoch will Hülkenberg den Saisonauftakt nicht überbewerten: "Wir haben gesehen, wie ich im Vorjahr mit Sauber in die Saison gegangen bin und wie sie geendet hat. Da kann viel passieren, da kann sich viel ändern. Die Teams entwickeln sehr schnell. Es gibt 19 Rennen - und alle sind gleich wichtig wie der Saisonstart."

Perez hofft auf große Gelegenheit

Teamkollege Sergio Perez hofft währenddessen gegenüber 'Sky Sports F1' auf eine Sensation: "Ich denke, wir habe zu Saisonbeginn wegen der Zuverlässigkeitsprobleme und anderen Dingen eine gute Gelegenheit. Warum soll es nicht klappen?" Auch ihm ist aber bewusst, dass die neue Saison auch bei der Weiterentwicklung der Boliden entschieden wird, denn die Teams befinden sich, was die neue Technik angeht, erst in einem Frühstadium: "In den ersten Rennen der Saison werden sich uns einige gute Gelegenheiten bieten, aber dann wird alles von der Entwicklung abhängen."


Fotos: Force India, Großer Preis von Australien


Auch die Piloten befinden sich in ihrer Entwicklung, was das neue Reglement angeht, erst am Anfang: "Es gibt so viele Dinge, die wir gelernt haben und die wir weiterhin lernen, wenn die Saison beginnt. Das Management des Spritverbrauchs, der Reifen, die Art und Weise, wie wir das Auto einstellen, denn wir haben ganz klar weniger Abtrieb an der Hinterachse und mehr Drehmoment. Das macht es schwieriger."

Hülkenberg als Motivation

"Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass mir die neuen Regeln liegen werden." Sergio Perez

Laut dem Mexikaner wurde die Rolle des Fahrers durch das neue Reglement aufgewertet: "Der Fahrer hat mehr Einfluss, und ich bin ziemlich zuversichtlich, dass mir die neuen Regeln liegen werden. Der Fahrer muss noch besser mit den Reifen umgehen können, und darin bin ich gut. Außerdem muss man viel darüber nachdenken, wie man den Spritverbrauch kontrolliert. Für die Formel 1 ist das auf jeden Fall eine interessante Zeit."

Als ob das noch nicht herausfordernd genug wäre, hat Perez mit Hülkenberg auch einen der talentiertesten Piloten des Fahrerlagers als Teamkollegen. Eine Tatsache, die ihm zusätzlichen Antrieb verleiht: "Als ich wusste, dass Nico hierher kommt, da war das auf jeden Fall eine Motivation, auch zu Force India zu gehen. Ich freue mich also auf diese große Herausforderung."