Fernley über Perez: "Fahrer müssen gewisse Arroganz haben"

Bei Force India sieht man gelassen, dass Sergio Perez' Stern bei McLaren beinahe verglühte - Nico Hülkenberg soll dem Mexikaner Bodenhaftung verleihen

(Motorsport-Total.com) - Sergio Perez wurde von McLaren Ende 2013 fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel. Der Mexikaner musste sich sogar Sorgen um seinen Formel-1-Verbleib machen, dockte dann aber mit seinen Sponsorengeldern beim Force-India-Rennstall an, wo durch die Trennung von Paul di Resta ein Platz frei wurde.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Sergio Perez steht beim Force-India-Team vor einem Neustart Zoom

Dennoch ist die Aktie Perez im Vergleich zum Vorjahr gesunken: Der Traum, sich bei einem Top-Team zu etablieren, ging nicht in Erfüllung, zudem wurde der 24-Jährige von einigen bei McLaren als nur bedingt lernwillig bezeichnet, wodurch sein Marktwert zusätzlich sank.

Fernley sieht Perez' Entwicklung positiv

Bei Force India gibt man ihm nun aber die Chance für einen Neustart und empfängt ihn ohne Vorurteile, wie der stellvertretende Teamchef Robert Fernley gegenüber 'Autosport' bestätigt: "Wir werden von Checos Zeit bei McLaren profitieren, da er sich der Disziplin gestellt hat, die bei einem Topteam üblich ist."

"Wir werden von Checos Zeit bei McLaren profitieren." Robert Fernley

Fernley zeigt sich von Perez' Entwicklung beeindruckt, nachdem dieser in der ersten Saisonhälfte mit übermotivierten Manövern für Aufregung gesorgt hatte. "Die Fans finden es aufregend, aber für die Teams ist es ein Anlass zur Sorge, wenn ein Fahrer in Monaco eine Lücke nutzen will, die nicht da ist", spielt er auf Perez' Rad-an-Rad-Duelle Ausgangs des Tunnels an. "In den zweiten sechs Monaten war er aber bei seiner Herangehensweise sehr gemäßigt, und hatte mit seinem Fahrstil großen Erfolg. Er hatte immer noch diese gewisse Aggressivität, aber er hat sich besser beherrscht."

Hülkenberg als Lebensschule?

Auch menschlich hat er an Perez nichts auszusetzen. "Ein Fahrer muss eine gewisse Arroganz haben, sonst glaubt er nicht an sich", wundert er sich über den Vorwurf, der Mexikaner würde bisweilen arrogant auftreten. "In ihrem Geiste müssen sie davon überzeugt sein, die besten da draußen zu sein. Dieser Glaube muss unerschütterlich sein, denn wenn das nicht der Fall ist, dann kommen die Selbstzweifel und damit die Probleme."

"Welch besseren Teamkollegen könnte Checo haben als Nico?" Robert Fernley

Bislang habe sich der ehemalige McLaren-Mann auch nicht als schwierig im Umgang herausgestellt: "Es ist einfach, mit Checo zu arbeiten, und er wird das Team mitreißen, so wie es auch Nico tut." Fernley sieht Hülkenberg als wichtige Messlatte für Perez, die dafür sorgen sollte, dass dieser nicht den Boden unter den Füßen verliert.

"Welch besseren Teamkollegen könnte Checo haben als Nico?", fragt er. "Wir müssen gar nichts tun, denn er fährt neben jemandem, der als potenzieller Weltmeister gilt und der ihn jedes Mal herausfordert, wenn er im Auto sitzt."

Mallya mit Fahrerduo glücklich

Auch Teamchef Vijay Mallya ist davon überzeugt, mit Perez und Hülkenberg dieses Jahr auf das richtige Duo zu setzen. "Nico ist ein hochtalentierter und hoch eingeschätzter Fahrer, und ich bin sehr glücklich, dass er wieder zurück ist", sagt der Inder gegenüber 'Formula1.com'. "Und Checo Perez wurde von niemand geringerem als McLaren ausgesucht. Und wenn er als gut genug für ein McLaren-Renncockpit erachtet wurde, dann weiß ich, dass er sehr fähig ist. Nico und Checo werden sich sehr gut schlagen."

Auch wenn beide einen sehr unterschiedlichen Fahrstil pflegen, sei es wichtiger, "dass sie schnell sind, gutes Feedback geben, über technisches Wissen verfügen, menschlich in Ordnung und leicht im Umgang sind - und auf beide Fahrer treffen diese Kriterien sehr gut zu."

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