Perez gelingt Befreiungsschlag: "Stand enorm unter Druck"
Der Force-India-Pilot ist froh, endlich mehr Zeit im Auto bekommen zu haben und glaubt an eine faustdicke Überraschung: "Sollten unsere Ziele hoch stecken"
(Motorsport-Total.com) - Der Donnerstag in Bahrain war für Sergio Perez eine große Erlösung: Mit der Tagesbestzeit in 1:35.290 Minuten setzte der Mexikaner sein erstes Ausrufezeichen im laufenden Winter, holte sich mit 105 abgespulten Runden jede Menge Fahrpraxis und untermauerte, dass das Mercedes-Kundenteam Force India die Vorteile des Antriebsstranges aus Brixworth auf die Strecke zu bringen weiß. "Wir brauchten einen Tag wie diesen. Ich stand enorm unter Druck", atmet ein hörbar erleichterter Perez auf.

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Ein Tag, so wunderschön wie heute: Sergio Perez frohlockte in der Wüste Zoom
Schließlich lief es für ihn seit seinem Wechsel ins Vijay-Mallya-Team überhaupt nicht rund. "Die ersten zwei Tage in Jerez waren nutzlos, dann ein durchwachsener in Bahrain", erinnert sich Perez, der einen starken Auftritt von Teamkollege Nico Hülkenberg mitansehen musste. Es wurde nicht besser: "Der zweite Tag war dann nach zehn Runden vorbei." Seine insgesamt fünfte Session im Auto bezeichnet er als "großen Schritt" und nennt es nach der Leidenszeit "fantastisch", dazugelernt und profitiert zu haben.
Die komplexe Technik der zweiten Turboära macht es nötig, viel Zeit hinter dem Lenkrad zu verbringen. "Es gibt so viele verschiedene Einstellung, die man beim Bremsen, bei der Bremsbalance und vielen anderen Dingen einsetzen kann", erklärt Perez. "Das musste ich lernen." Ein Elektronikproblem beim Startvorgang war der einzige Wermutstropfen an einem gelungenen Tag, jedoch zu verschmerzen: "Das Losfahren ist mehr oder weniger identisch, aber man fühlt das Drehmoment. Das ist viel angenehmer", so Perez weiter.
Trotzdem glaubt der 24-Jährige nicht, dass er den kompletten Rückstand bereits aufgeholt hat: "Es gibt Fahrer, die zwei gute Tage hatten, die haben die Nase definitiv vorne." Technikchef Andrew Green zieht ebenfalls eine positive Bilanz: "Es war ein produktiver Tag, an dem wir viele Runden abgespult haben. Den Vormittag haben wir den Reifen gewidmet und Daten über die verschiedenen Mischungen gesammelt", so der Brite. "Zusätzlich zu einigen Versuchen, bei denen wir auf Leistung gegangen sind, um unser Setup zu verbessern. Am Nachmittag sind wir zu Longruns übergegangen."
Am Freitag kommt erneut Perez zum Einsatz, ehe Teamkollege Nico Hülkenberg am Wochenende den Force India übernimmt. Der Mittelamerikaner ist sich darüber im Klaren, dass die Zeit für die Vorbereitung auf den Ernstfall knapp wird: "Das bedeutet für mich den letzten Tag im Auto vor Melbourne", pustet er durch. "Hoffentlich wird er noch besser, dann wären wir gut aufgestellt." Auch so zeigt sich Perez optimistisch, obwohl er die Hackordnung 2014 nicht zu deuten weiß: "Wir sollten unsere Ziele hoch ansetzen, denn es ist alles möglich."

