Hülkenberg: Entwicklungsstopp als Erfolgsrezept?

Nico Hülkenberg erklärt, wie er mit Force India Sauber abfangen will, warum ihm Platz sieben in Suzuka Optimismus gibt und wieso mangelnde Updates ein Vorteil sind

(Motorsport-Total.com) - Obwohl Sauber in den letzten drei Rennen zwei Mal auf das Podest fuhr, gibt Force India den Kampf um Platz sechs in der Konstrukteurs-WM nicht auf. Die Truppe aus Silverstone liegt derzeit 35 Punkte hinter dem Team aus Hinwil. Und Nico Hülkenberg glaubt, dass die Chance nach wie vor lebt, das Duell mit Schweizern zu drehen.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg ist für den Saison-Endspurt guter Dinge Zoom

"Das glaube ich wirklich", sagt der Mann aus Emmerich und nennt seinen siebten Platz in Japan als Argument. "Suzuka war eine der Strecken, wo wir uns am meisten Sorgen gemacht hatten, ob unser Auto dort funktionieren würde, denn es handelt sich um einen sehr schnellen Kurs. Jetzt kommen eher langsame Kurse, Abu Dhabi ist ein gutes Beispiel. Jetzt ist es unser Ziel, bei den verbleibenden fünf Rennen das aufrecht zu erhalten. Ich glaube, dass wir noch mehr Potenzial haben und weitere Punkte auf dem Tisch liegen."

Keine Angst vor Williams

Nach hinten scheint das Team von Vijay Mallya relativ abgesichert. Williams liegt als Achter 23 Punkte hinter Force India, doch die Dynamik spricht gegen die Truppe aus Grove: Seit Pastor Maldonados Sensationssieg in Barcelona vor elf Rennen holte man nur noch 15 Zähler. Zudem kam der Venezolaner auch in Suzuka hinter Hülkenberg ins Ziel.

"Ich konnte mir Pastor genau ansehen, denn er war fast das gesamte Rennen lang hinter mir", sagt ein beruhigter Hülkenberg. "Da weiß man dann, wo deren Stärken und Schwächen liegen. Ich glaube nicht, dass sie allzu weit vor uns liegen. Wir haben für die letzten fünf Rennen ein gutes Paket, und wir sollten ihre Attacken abwehren und gleichzeitig Sauber attackieren können."

Ohne Updates zum Erfolg?

Dabei hat Force India im Gegensatz zu den direkten Konkurrenten seit einigen Rennen keine neuen Teile mehr gebracht. Es ist durchaus möglich, dass sich gerade das als Erfolgsrezept herausstellt, denn obwohl sich die Performance des Autos nicht verbessert, lernt man das Paket von Rennen zu Rennen immer besser kennen und kann damit besser umgehen als die Konkurrenz.


Fotos: Force India, Großer Preis von Südkorea


"Es stimmt, dass wir seit einigen Rennen keine Updates mehr haben", bestätigt der Force-India-Pilot. "Dennoch scheint es, dass unsere Performance immer besser wird. Das ist schwer zu verstehen, aber gegen Jahresende versteht man das Auto besser - und auch das Zusammenspiel von Auto und Reifen. Beim Setup gibt es auch ein paar Tricks, die man anwenden kann."

Im Saisonfinale kämpft Hülkenberg übrigens auch um seine Zukunft: Er darf sich gute Chancen auf einen Verbleib bei Force India ausrechnen, ist aber auch bei Teams wie Ferrari im Gespräch. Derzeit gäbe es aber diesbezüglich "nicht wirklich Fortschritte". Dennoch rechnet er mit einer Entscheidung während der Saison.