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  • 26.11.2011 16:04

  • von Fabian Hust

Hülkenberg: "Das brach mir das Genick"

Der Deutsche über den Frust, dieses Jahr zum Ersatzfahrer degradiert zu werden, und warum der schnöde Mammon daran schuld war

(Motorsport-Total.com) - Vor einem Jahr überraschte und überzeugte Nico Hülkenberg in der Qualifikation zum Großen Preis von Brasilien, als er sich unter widrigen Bedingungen die Pole-Position sicherte. Doch diese beeindruckende Vorstellung reichte nicht aus, um sich das Cockpit bei Williams zu sichern. Stattdessen ging der Deutsche zu Force India um ein Jahr als Testfahrer zu absolvieren.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg hofft, dass er kommendes Jahr wieder Stammfahrer ist

Als Hülkenberg in Sao Paulo dieses Jahr wieder an die Strecke kam, kamen diese Erinnerungen wieder hoch: "Jene großartigen Emotionen und Gefühle, die ich an diesen Moment zusammen mit dem Team durchgemacht hatte", so Hülkenberg gegenüber 'Reuters'.

Auch wenn es kurzfristig nutzlos war, sei dieses Ausrufezeichen für seine Karriere ein wichtiges gewesen: "Die Leute realisierten, dass dies normalerweise kein Auto ist, das man auf die Pole-Position stellt. Die Bedingungen haben es natürlich ermöglicht, zu diesem Zeitpunkt hat das Auto eine ganz gute Leistung gezeigt, und ich fuhr eine Mega-Runde, die ich nicht hätte besser machen können. Das ist natürlich das, was die großen Teams und Namen sehen wollen. So kannst du sie beeindrucken."

Immerhin durfte der 24-Jährige am Freitag wieder während einer Trainingseinheit ins Auto einsteigen: "Es ist für mich sehr wichtig, auf die Strecke zu gehen und Leistung zu zeigen. Und es ist natürlich auch für mein Selbstvertrauen gut, dass ich in der Lage bin, mir selbst zu beweisen, dass ich zu diesem Job fähig bin. Für einen Rennfahrer ist das sehr wichtig."

Auch wenn die Situation in diesem Jahr für ihn eine unbefriedigende war, so habe er doch "viel lernen können". Das soll auch kommendes Jahr wieder zu Gute kommen, wenn er beim indischen Rennstall zum Stammfahrer befördert werden soll.

Vor der noch laufenden Saison gab es einige freie Cockpit, doch sie alle wurden von Fahrern besetzt, die mehr Geld mitbringen konnten als Hülkenberg: "Das brach mir für dieses Jahr das Genick."

Es sei schade, dass auf dem Gipfel des Motorsports nicht nur die besten Fahrer an den Start gehen, sondern auch einige andere: "Sie zeigen eine gute Leistung, aber ohne das Geld wären sie nicht hier. Wenn es in der Welt finanziell nicht so gut bestellt ist, passieren Dinge wie diese in einem Sport, der sehr teuer ist."

In diesem Jahr beschäftigte sich der Rennfahrer neben einigen wenigen Kilometern im Auto mit seinem Experten-Job bei 'Sky': "Es war ein ziemlich hartes Jahr, vielleicht das härteste meiner Karriere. Aber hoffentlich werde ich noch stärker zurückkommen."