• 14.09.2009 11:00

  • von Stefan Ziegler & Dieter Rencken

Howett: "Unterhaltung vom Feinsten"

Toyota holte beim Großen Preis von Italien zwar keine WM-Punkte, bot den Zuschauern in Monza aber wenigstens einen aufregenden Zweikampf

(Motorsport-Total.com) - In Spa-Francorchamps brillierte Toyota noch mit einer ausgezeichneten Geschwindigkeit, in Monza verschwanden die rot-weißen Rennwagen dagegen wieder im Hinterfeld. Unmittelbar vor dem Ende des Rennens rückten Timo Glock und Jarno Trulli aber noch in den Fokus der Aufmerksamkeit, als sich die beiden ein enges und mitreißendes Duell lieferten, das letztendlich Glock für sich entschied.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli, Timo Glock

Timo Glock landete letztendlich vor seinem Teamkollegen Jarno Trulli

Für Toyota-Teampräsident John Howett war dieser interne Zweikampf einer der wenigen Lichtblicke in einem schwierigen Grand Prix: "Das war doch schön zu beobachten. Wir brauchen doch hin und wieder ein paar aufregende Szenen in der Formel 1", so der Brite gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Es ist doch klasse, wenn sich die Jungs bekämpfen" - und wie!#w1#

Erst ein missglückter Angriff von Trulli auf Rivale Kazuki Nakajima brachte den Stein ins Rollen: Trulli verpasste den Bremspunkt und rumpelte quer über die Schikane, woraufhin sich Glock neben seinen Teamkollegen quetschte und den Italiener unter Druck setzte. "Wir haben Jarno gesagt, dass er einen Überholversuch gegen Nakajima wagen soll", erläutert Howett.

"Timo hat dann eben mitgemischt. Das war Unterhaltung vom Feinsten", meint der Teampräsident des japanisch-deutschen Rennstalls. Entschieden wurde dieses Duell schließlich in der ersten Lesmo-Kurve - zugunsten von Glock, denn Trulli verabschiedete sich kurzzeitig in die großzügigen Kiesbetten des Königlichen Parks von Monza. Damit waren die teaminternen Positionen bezogen.


Fotos: Toyota, Großer Preis von Italien


Weil Toyota ohnehin keine Chance auf WM-Zähler hatte, sieht Howett diesen Zwischenfall aber gelassen: "Wir lagen nicht in Reichweite der Punkte und hatten so gesehen auch nichts zu verlieren", hält der Brite fest. "Es war jedenfalls schön zu verfolgen" - was aber nur bedingt für das weitere Geschehen in Italien zutrifft. Howett: "Wir hatten ein sehr schwieriges Wochenende."

"In Spa wies der Wagen eine sehr gute Geschwindigkeit auf und das war in Monza ganz und gar nicht der Fall. Wir waren nicht auf demselben Niveau. Es lag hauptsächlich am Topspeed. Wir müssen uns also unsere Aerokonfiguration noch einmal genau ansehen. Wir werden uns jedenfalls dem Abtriebslevel widmen und zusehen, ob wir da etwas verbessern können", so Howett.