• 17.04.2009 13:41

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Howett befürchtet keinen Schaden für die FOTA

Trotz Diffusorstreit, Briatore-Beleidigungen und weiteren Querelen glaubt John Howett nicht, dass die Teamvereinigung auseinander brechen wird

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen Wochen wimmelte es in der Formel 1 nur so von Protesten und gegenseitigen Schuldzuweisungen, zuletzt kamen auch persönliche Beleidigungen dazu. Das legt den Verdacht nahe, dass die bisher so harmonische Teamvereinigung FOTA vor einer Zerreißprobe steht. Doch FOTA-Vizechef John Howett macht sich deswegen keine Gedanken.

Titel-Bild zur News: John Howett

John Howett glaubt nicht, dass die FOTA vor einer Zerreißprobe steht

"Ich sehe keinen Grund, warum das der FOTA schaden sollte", erklärt er im Gespräch über Diffusorstreit und Co. gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Die FOTA ist eher eine strategische Plattform, aber auf der Rennstrecke bleiben wir Rivalen. Man muss Ferrari zugute halten, dass sie bereits vorher angekündigt haben, die Sache bei den Kommissaren vorbringen zu wollen. Das war sehr transparent. Wir haben gesagt, dass wir darauf nicht überreagieren werden. Das haben wir meiner Meinung nach nicht. Ich sehe es so, dass das professionell gehandhabt wurde und daher keine Auswirkungen auf die FOTA haben sollte."#w1#

Allerdings bleibt ein bitterer Beigeschmack, weil auch die ansonsten angeblich so kooperativen Teams nicht verhindern konnten, dass Jenson Button erst am Mittwoch dieser Woche als Sieger der Grands Prix in Australien und Malaysia feststand - für die Fans eine Katastrophe. Natürlich können sich die Teams nicht einfach über die Prozeduren der FIA hinwegsetzen, doch man könnte über Modelle nachdenken, wie sich ähnliche Diskussionen in Zukunft bereits im Vorhinein klären lassen.

Ein Vorschlag wäre, die Autos auch bei Tests einem FIA-Scrutineering zu unterziehen. Davon hält Howett jedoch nichts, weil er die Freiheit nicht aufgeben will, an Versuchsträgern auch mal Dinge auszuprobieren, die nicht hundertprozentig dem Reglement entsprechen. Und er betont außerdem: "Ich denke, wir sollten uns hier nicht über etwas, was zu diesem Sport dazugehört, zu sehr aufregen. Aber vielleicht brauchen wir langfristig andere Regeln, die weniger Spielraum eröffnen. Darüber diskutiere ich für die Zukunft gerne."