Horner unterstützt FIA in der Motorendiskussion
Die Hersteller und die FIA diskutieren momentan noch über das Motorenreglement für 2008 - Red Bull Racing steht auf der Seite der FIA
(Motorsport-Total.com) - Hinter den Kulissen der Formel 1 laufen momentan die Diskussionen über das Motorenreglement für 2008 weiter. Der Stand ist folgender: Die Hersteller möchten das Indianapolis-Abkommen umsetzen, welches zwar eine Homologierung vorsieht, aber auch gewisse Freiheiten lässt, während die Alternative dazu das komplette Einfrieren ist, das die FIA durchsetzen will.

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Christian Horner findet, dass die ganze Motorendiskussion aufhören sollte
Weil es die 'GPMA' in Magny-Cours nicht geschafft hat, die Unterschriften aller zwölf Teams zu bekommen - MF1 Racing und Prodrive legten ihr Veto ein -, sieht es momentan so aus, als würde FIA-Präsident Max Mosley in diesem Machtkampf die Oberhand behalten. Noch ist das letzte Wort aber nicht gesprochen, denn die Hersteller würden sogar für einen Subventionsfonds für unabhängige Motorenhersteller in der Höhe von 75 Millionen Euro aufkommen.#w1#
Red Bull Racing steht der FIA recht nahe
Ungeachtet all dieser Diskussionen steht Red Bull Racing grundsätzlich auf der Seite der FIA: "Die heutigen Ereignisse", sagte Teamchef Christian Horner nach der verabsäumten Einstimmigkeit in Magny-Cours, "waren unausweichlich, wenn man sich den Verlauf der Diskussionen in Erinnerung ruft. Das Ziel, das Max erreichen will, ist richtig. Jetzt warten wir darauf, dass uns die FIA erklärt, wie es weitergehen soll."
Interessant ist freilich, dass der Brite den Herstellervorschlag in Magny-Cours unterschrieben hat, zwei Wochen zuvor aber nicht das Indianapolis-Abkommen. Horner: "Was wir wollen, ist unterm Strich ein fairer Deal", gab er zu Protokoll. "So wie Max mit dieser Angelegenheit umgegangen ist, unterstützen wir ihn voll und ganz. Jetzt warten wir auf den Ausgang. Wir warten nur noch auf eine Klarstellung seitens der FIA."
Red Bull Racing steht damit nicht alleine da, denn auch die Herstellervereinigung 'GPMA' hat - abgesehen von der FIA-Pressemitteilung vom Wochenende - noch keine formelle Antwort auf den von ihrem Chef Burkhard Göschel eingereichten Vorschlag erhalten. Dies könnte noch in dieser Woche passieren. Sollte die FIA ihr eigenes Reglement dem Indianapolis-Abkommen vorziehen, sind auch rechtliche Konsequenzen seitens der 'GPMA' nicht ausgeschlossen.
Horner plädiert für mehr Show und Spektakel
Horner findet sowieso, dass der Motorendiskussion in den vergangenen Wochen viel zu viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde, wie er gegenüber 'SpeedTV.com' festhielt, denn wichtig sei im Prinzip nur, dass für die unabhängigen Teams kostengünstige Kundentriebwerke zur Verfügung stehen werden. Anschließend solle man sich vielmehr darauf konzentrieren, die Show und das Spektakel in der Formel 1 zu verbessern.
"Ich glaube nicht, dass sich der Fan auf der Tribüne wirklich für die Entwicklung der Ventile oder Kolben interessiert", meinte der 32-Jährige achselzuckend. "Ich glaube nicht, dass das wirklich jemand wahrnimmt, und ich glaube nicht, dass es jemanden interessiert. Die Fans wollen Rad-an-Rad-Racing sehen. Hoffentlich erreichen wir genau das mit den Regeln, die sich die FIA für 2008 einfallen hat lassen."

