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Horner über Red-Bull-Strategie: Waren auf Medium besser als auf Hard

Max Verstappen konnte den Großen Preis der USA dank eines starken letzten Stints auf den Medium-Reifen gewinnen: Hätte Hamilton mit anderen Reifen gewonnen?

(Motorsport-Total.com) - Nach dem verpatzten Red-Bull-Boxenstopp bei Max Verstappen sah es kurzzeitig danach aus, als hätte Mercedes-Pilot Lewis Hamilton gute Karten, den Formel-1-Grand-Prix der USA in Austin zu gewinnen.

Titel-Bild zur News: Max Verstappen

Max Verstappen gelang auf den Medium-Reifen zu Rennende ein starker Stint Zoom

Hamilton lag vor seinem zweiten Boxenstopp etwa 1,5 Sekunden hinter Verstappen und probierte in Runde 35 einen Undercut, der aufgrund des langsamen Reifenwechsels beim Niederländer klappte, womit der Mercedes-Fahrer die Führung des Rennens übernehmen konnte.

Verstappen, der sogar hinter Ferrari-Mann Charles Leclerc zurückfiel, hatte im letzten Stint auf neuen Medium-Reifen allerdings die beste Pace und konnte sich zuerst den Monegassen schnappen, ehe er auch Hamilton für den Rennsieg problemlos überholen konnte.

Horner: "Es war ein Spiel der Geduld"

Für Red-Bull-Teamchef Christian Horner war vor allem der Medium-Reifen bei Verstappen ausschlaggebend, während Hamilton an der Spitze mit der härteren Mischung unterwegs war.

"Ich denke, dass wir auf dem Medium wahrscheinlich konkurrenzfähiger waren als auf dem harten Reifen", so Horner. "Das war der Grund, warum wir beim zweiten Stopp wieder auf den Medium wechselten. Und seine Pace war am Ende des Stints stark genug, um es Lewis wirklich schwer zu machen, denn es sah so aus, als würde er das Auto rutschen lassen und sehr hart pushen."

"Es war also ein Spiel der Geduld. Und ich denke, Max konnte seine Frustration beim Verlassen der Boxengasse schnell unter Kontrolle bringen, die Reifen nicht überhitzen, sondern sie ins richtige Fenster reinbringen. Er konnte Charles überholen und dann Lewis jagen. Die eine Chance, die er hatte, war entscheidend, und er hat den Job erledigt."

Verstappen verwundert über Reifen: Zu heiß und auch zu kalt

Bereits im ersten Stint des Rennens zeigte sich, dass der Red Bull auf der mittleren Mischung das Maß aller Dinge war. Bis zur zwölften Runde, als Hamilton auf P2 zum ersten Mal an die Box steuerte, fuhr Verstappen einen Vorsprung von etwa fünf Sekunden heraus, was umgerechnet im Schnitt etwas mehr als vier Zehntel pro Runde sind.

Als dann beide im zweiten Stint auf den harten Reifen unterwegs waren, konnte Hamilton die Pace des Red-Bull-Piloten jedoch mitgehen, sodass er überhaupt die Chance bekam, in Runde 35 einen Undercutversuch zu wagen. Dennoch war der RB18 das schnellste Auto im Rennen, da Verstappens Sieg ohne die Safety-Car-Phasen sowie den vermasselten Stopp klarer ausgefallen wäre.

"Die Reifen waren einfach sehr heiß", sagt Verstappen über seine anfänglichen Probleme im letzten Stint, als er Leclerc überholen wollte. "Sie sind auch neu, also müssen sie erst auf Temperatur kommen. Wenn man dann in schnellen Kurven hinter einem Auto ist, muss man immer ein bisschen mehr einlenken, was nicht gut für die Reifen ist. Sobald man also in sauberer Luft ist, kühlen sie automatisch etwas ab. Also habe ich einfach ein paar Runden gebraucht."


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Verstappen vermutet: Hätte auch mit harten Reifen gewonnen

Auf die Frage, wer die Entscheidung getroffen habe, für den letzten Stint die Mediums aufzuziehen, sagt er: "Sie haben mich während des Rennens immer wieder gefragt, was ich von den Reifen halte. Und ich glaube, durch mein Feedback haben sie sich für den Medium entschieden."

"Und ich denke, das war richtig. Ich glaube nicht, dass es am Ende des Tages viel ausgemacht hätte, denn ich denke, wir waren sowohl auf dem Medium als auch auf dem Hard schnell. Aber der Medium hat bis zum Ende durchgehalten", so Verstappen.

Horner: "Haben Max das Leben schwer gemacht"

Nach dem langsamen Stopp war sich Teamchef Horner jedoch nicht mehr sicher, ob der Reifenpoker aufgehen würde: "Zehn Runden vor Schluss war ich mir nicht sicher, ob es das Ergebnis werden würde, das wir uns alle erhofft hätten, wenn wir im Rennen Zweiter geworden wären", merkt Horner an.

"Ich denke, dass Max mit einer gewissen Entschlossenheit in das Rennen gegangen ist. Und ich glaube, er wollte es immer versuchen. Und wir haben ihm heute das Leben schwer gemacht und es aber so für die Zuschauer unterhaltsamer gemacht."


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"Aber er hat es auf die bestmögliche Art und Weise getan, und den Grand Prix hier zu gewinnen, die Konstrukteursmeisterschaft zu besiegeln, war ein ganz besonderer Moment für uns als Team und als Unternehmen. Und das an einem Wochenende, an dem wir Dietrich verloren haben. Natürlich möchten wir diese Meisterschaft ihm und seiner Familie widmen, für alles, was er nicht nur für Red Bull Racing, sondern auch für die Formel 1 getan hat."

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