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Horner kontert Wolff: Verstappen ließ Rosberg alt aussehen

Christian Horner verteidigt Max Verstappen gegen Vorwürfe, der Niederländer sei unreif "wie ein Teenager" - Seitenhieb auf Toto Wolff und Nico Rosberg

(Motorsport-Total.com) - Als Max Verstappen in Australien 2015 sein Formel-1-Debüt im zarten Alter von gerade einmal 17 Jahren und 166 Tagen gab, prasselte die Kritik auf die Red-Bull-Führungsetage nur so ein. Er sei ein Risiko und eine Gefahr für die Sicherheit, meinten viele Experten. Spätestens mit beherzten Fahrten im ersten und mit seinem kometenhaften Aufstieg zu Red Bull in diesem Jahr, strafte der mittlerweile 18-Jährige seine Kritiker Lügen. Ganz ohne Kritik an seinem jungen Wesen kommt er dieser Tage trotzdem nicht aus. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff kassiert dafür nun eine Schelte von Red-Bull-Teamchef Christian Horner.

Titel-Bild zur News: Max Verstappen

Daumen hoch! Max Verstappen hat wie ein alter Hase gegen Nico Rosberg gekämpft Zoom

Denn obwohl er im Formel-1-Auto den Altmeistern Paroli bieten kann, merkt man ihm außerhalb seines Dienstwagens seine Jugendlichkeit an - meint zumindest Toto Wolff. Dieser schwärmte vor dem Kanada-Wochenende von einem anderen Neuling in der Szene: Lance Stroll. Der 17-jährige Kanadier fährt derzeit in der Formel-3-EM und ist bei Williams als Test- und Entwicklungspilot engagiert. Laut dem Österreicher wird er der nächste Kanadier in der Formel 1 seit Jacques Villeneuve.

"Er arbeitet sehr hart, und seine Intelligenz und seine Reife sind außergewöhnlich. Im Vergleich dazu verhält sich Max Verstappen eher wie ein Teenager. Er ist zwar im Auto extrem gut, aber wenn man mit ihm spricht, dann merkt man, dass er ein Kind ist. Lances Reife ist hingegen sehr überraschend", erzählt Wolff über Stroll. Genau jenes Statement verführte Christian Horner am Sonntag nach dem Kanada-Rennen zu folgender Aussage: "Er (Verstappen; Anm. d. Red.) ist ziemlich vernünftig gefahren für jemanden, von dem Mr. Wolff gemeint hat, er sei gar nicht so reif, wie er geglaubt hatte."

Verstappen musste sich in den letzten Runden des Rennens noch gegen die Attacken des heraneilenden Nico Rosberg wehren. Dieser fuhr in Runde 63 auf eine Sekunde an den Red Bull heran und versuchte bis zum Ende des Grand Prix am Niederländer vorbeizufahren, was ihm nicht gelang. "Für mich hat das heute sehr reif und vernünftig ausgesehen, als er seinen (Wolffs; Anm. d. Red.) sehr erfahrenen Piloten hinter sich gehalten hat", meint Horner.


Fotostrecke: Rückblick: Reaktionen zu Verstappens Debüt

Verstappen erlebte an den vergangenen beiden Grand-Prix-Wochenenden Freud und Leid: in Barcelona der erste Formel-1-Sieg, in Monaco Unfälle in Training, Qualifying und Rennen. "Ich denke, er hat große, mentale Stärke bewiesen. Monaco war ein schwieriges Wochenende für ihn, aber die Art und Weise, wie er zurückgekommen ist, sein Selbstvertrauen und wie er das Auto (um den Kurs; Anm. d. Red.) geworfen hat, war großartig", ist Horner von seinem Junior entzückt. Verstappen wurde am Ende noch Vierter vor Rosberg.