Force India: Williams im Visier, McLaren im Genick

Force India eröffnet den Angriff auf Williams, allerdings weiß man im Team auch, dass von hinten starke Konkurrenz lauert: McLaren als permanente Gefahr?

(Motorsport-Total.com) - In Monaco konnte Force India mit den ganz Großen mithalten und mit Rang drei ein äußerst starkes Ergebnis einfahren, doch in Montreal muss das Team wohl wieder kleinere Brötchen backen. Maximal geht es für Nico Hülkenberg und Sergio Perez wohl um Rang sieben, denn vorne sind Mercedes, Red Bull und Ferrari schon ein ganzes Stück voraus. "Und damit sind schon einmal sechs Plätze weg", weiß Hülkenberg.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Neue Perspektive: Force India streckt sich, um nach Williams zu greifen Zoom

Der Emmericher belegte heute mit 1,109 Sekunden Rückstand den neunten Rang, Teamkollege Sergio Perez kam auf Rang zwölf. "Wir haben das übliche Zeug am Freitag gelernt. Wir haben genug Daten zum Analysieren", erklärt der Deutsche - schön und gut. Doch bei Force India sind die Ansprüche gestiegen, als dass man sich nur mit einem guten und problemlosen Freitag zufrieden gibt.

Mittlerweile hat man das Williams-Team ins Visier genommen, das Rang vier in der Konstrukteurs-WM blockiert. Valtteri Bottas war zwar heute schneller, doch davon lässt man sich bei Force India nicht beirren. "Williams ist ein sehr gutes Team, und es wird nicht leicht für uns, aber das ist unser Ziel. Wir werden nicht aufgeben", erklärt Co-Teamchef Robert Fernley kämpferisch. Für Montreal dürfte es allerdings ziemlich schwierig werden, denn die Kräfteverhältnisse sind anders als vorher gewünscht.

"Wir haben gutes Potenzial, aber es ist enger als gedacht. Ich dachte, dass wir mehr oder weniger komfortabel in die Top 10 kommen können, aber das ist nicht der Fall", sagt Sergio Perez und merkt an: "Wir brauchen ein perfektes Qualifying, um es in Q3 zu schaffen." Denn während man selbst nach Williams strebt, drücken von hinten vor allem Toro Rosso und auch McLaren. Speziell das Team um Jenson Button und Fernando Alonso wird nach mäßigem Start immer mehr zur Gefahr.


Fotos: Force India, Großer Preis von Kanada, Freitag


"An jedem Wochenende bringen sie irgendetwas - auch hier. Es scheint für sie zu funktionieren, und ich habe sie für den Rest des Jahres auf der Rechnung", ist Hülkenberg nicht überrascht, dass in Kanada erneut ein McLaren vor ihm liegt. Sein Teamkollege Perez hingegen schon: "Ich bin überrascht, dass sie auf so einer Strecke schnell sind. Aber sie waren auch in Bahrain schnell. Wir werden sehen, wo sie morgen sein werden. Wenn sie einen Schritt gemacht haben, wird es sich dann zeigen."

Problematisch könnte das in Montreal für Force India werden, denn das Team aus Silverstone ist laut Perez schon fast am Optimum angekommen: "Ich bin ein wenig besorgt, weil das Auto eine gute Balance hat", sagt der Mexikaner. Doch ist das nicht eigentlich etwas Gutes? "Normalerweise fühlt man am Freitag, dass noch etwas herauszuholen ist, aber viele Anpassungen können wir nicht mehr vornehmen", erklärt "Checo".

Möglicherweise wirft aber der Regen noch einmal alles durcheinander. "Man muss im Hinterkopf behalten, dass es am Sonntag kühler wird und regnen könnte", hat Hülkenberg auf der Rechnung. Möglicherweise pokern morgen schon einige Teams und setzen auf ein Regensetup, was Perez allerdings für ein Risiko hält: "Wenn man sich zu sehr auf den Regen konzentriert, dann packt man Abtrieb ans Auto und opfert sein Qualifying", überlegt er. "Vielleicht macht das ja jemand."


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Force India ist im Grunde häufig für Überraschungen gut. Immer wieder zaubert das kleine Privatteam etwas aus dem Hut und stößt in Regionen vor, in die man eigentlich nicht gehört. Doch diese Aussage will Fernley nicht gelten lassen: "Ich denke nicht, dass wir über unseren Verhältnissen punkten. Wir arbeiten dort, wo das Team ist", sagt er. "Die Ressourcen haben sich aufgebaut und Vijay (Mallya, Teamchef; Anm. d. Red.) hat massiv in das Team investiert."

"Wir bewegen uns als Team nach vorne", so der Brite weiter. "Vielleicht sind wir beim Personal ein wenig unterbesetzt, aber wir machen einen guten Job. Monaco war ein großartiges Resultat, aber wir haben mit Monaco, Montreal und Baku aktuell seltsame Rennen. Bis wir zu den Standardstrecken kommen, ist eine Einschätzung nicht fair."

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