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Horner: Helmut Marko wollte Ricciardo schon viel früher rauswerfen!
Daniel Ricciardos Zeit bei den Racing Bulls stand schon früher auf der Kippe: Ohne Christian Horner wäre er schon nach Barcelona rausgeflogen
(Motorsport-Total.com) - Wäre es nach Helmut Marko gegangen, dann würde Daniel Ricciardo schon lange nicht mehr im Auto sitzen, das hat Red-Bull-Teamchef Christian Horner verraten. Zwar ist die Zeit des Australiers in der Formel 1 nach Singapur nun anscheinend endgültig abgelaufen, doch Marko hätte den Tausch ohne Einwand von Horner eigentlich schon viel früher forciert.
© Motorsport Images
Christian Horner verschaffte Daniel Ricciardo noch eine Gnadenfrist Zoom
"Helmut wollte ihn aus dem Auto raus haben", bestätigt Horner im Podcast F1 Nation. Denn Ricciardo hatte in den ersten Saisonrennen für die Racing Bulls an der Seite von Yuki Tsunoda nicht die erhofften Leistungen erbracht und war in den ersten acht Grands Prix nicht ein einziges Mal in die Punkte gefahren.
Zwar hatte der 35-Jährige zwischenzeitlich mit Platz vier im Sprint von Miami gezeigt, dass er es noch kann, generell waren die Leistungen des Routiniers aber viel zu inkonstant. "Es sah so aus, als ob sich der alte Daniel gegen Ferrari verteidigt und das Auto outperformt", sagt Horner über das Miami-Wochenende, "aber dann waren der Samstagnachmittag und der Sonntag desaströs."
Ricciardo wurde im Qualifying nur 18., im Rennen farbloser 15. So zog es sich durch die erste Saisonhälfte, sodass Ricciardo beim Rennen in Montreal stark unter Druck stand.
Hinzu kamen dort vernichtende Aussagen von Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve, der die Daseinsberechtigung Ricciardos stark hinterfragte: "Warum ist er noch in der Formel 1?", fragte er und urteilte: "Wenn du's nicht draufhast, geh nach Hause!"
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Doch laut Horner hätten diese Aussagen Ricciardo nur angestachelt, und tatsächlich zeigte er am Ort seines ersten Grand-Prix-Sieges seine beste Saisonleistung: Platz fünf in der Qualifikation, Platz acht im Rennen. "Ich habe ihm gesagt: Ruf Jacques den Rest des Jahres vor jedem Rennen an, denn was er gesagt hat, hat definitiv funktioniert", lacht Horner.
Horner hielt Ricciardo im Auto
Die gute Form hielt allerdings nicht lange an, denn schon beim nächsten Rennen in Barcelona war Ricciardo zurück in den Tiefen des Feldes: Wie in Miami blieb er als 18. bereits in Q1 hängen und kam auch im Rennen nicht über Platz 15 hinaus. Für Motorsportkonsulent Helmut Marko war das genug. Er wollte Ricciardo mit sofortiger Wirkung ersetzen.
Doch Horner setzte sich dafür ein, dass der Australier weiter bei RB fahren darf, wie er verrät: "Ich habe mein Bestes gegeben, ihm so viel Zeit im Auto wie möglich zu verschaffen, damit er liefern kann. Ansonsten wäre er nach Barcelona aus dem Auto gewesen", stellt der Brite klar.
Das gibt auch Ricciardos Botschaft auf seinem Helm in Barcelona eine neue Ebene, denn dort stand handgeschrieben drauf: "Not without a fight" - also nicht ohne zu kämpfen.
Ricciardo nicht überzeugend genug für Perez-Tausch
Dass Horner an Ricciardo festhalten wollte, war auch logisch, denn der Plan von Red Bull sah eigentlich vor, dass Ricciardo Sergio Perez ersetzen soll, wenn dieser keine Leistungen bringt. Der Mexikaner hatte nach einem guten Saisonstart auch enorme Schwierigkeiten.
"Das Problem war, dass sie beide zu unterschiedlichen Zeiten Probleme hatten. Checo ist sehr stark in die Saison gestartet, und Daniel hatte Probleme", sagt Horner. "Und dann hat Checo seine Form verloren und Daniel hat sie ein bisschen gefunden. Es war aber nicht überzeugend genug, um zu sagen, dass wir beide Fahrer tauschen sollten."
So blieb Ricciardo bei den Racing Bulls im Auto, konnte aber nur in Österreich (Platz neun) und Belgien (Platz zehn) weitere Zähler sammeln - zu wenig. Daher wurde nun entschieden, ihn nach Singapur zugunsten von Liam Lawson aus dem Auto zu nehmen.
Red Bull will evaluieren
"Wir brauchen Antworten in Bezug auf das größere Bild bei den Fahrern", begründet Horner diesen Schritt. "Bei sechs verbleibenden Rennen ist es die perfekte Möglichkeit, Liam neben Yuki zu setzen, um zu sehen, wie er sich in diesen sechs Rennen schlägt."
Dabei gehe es nicht nur um die Fahrersituation im B-Team, sondern auch bei Red Bull selbst, wie der Teamchef sagt: "Es geht über VCARB hinaus. Das schließt Red Bull mit ein", betont er. "Natürlich haben wir für nächstes Jahr noch einen Vertrag mit Checo, aber du musst immer ein Auge darauf haben, was als nächstes kommt."
Während Perez aktuell weiter starke Probleme hat, mit Max Verstappen mitzuhalten, drängen von unten Junioren wie Lawson, Isack Hadjar (Formel 2), Ayumu Iwasa (Super Formula) oder Arvid Lindblad (Formel 3), die alle auf ihre Chance lauern und bei Red Bull hoch im Kurs stehen.
In einer idealen Welt, sagt Horner, findet Perez aber zu seiner Form vom Saisonbeginn zurück und nichts ändert sich. "Aber wir wissen alle, dass in diesem Geschäft schon zwei Wochen langfristig sind."
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