• 22.12.2008 16:59

  • von Roman Wittemeier

Horner: "Haben alle nötigen Zutaten"

Red-Bull-Teamchef Christian Horner will seine Mannschaft 2009 siegen sehen: "Unser Design hat unter dem Namen Toro Rosso schon 2008 gesiegt"

(Motorsport-Total.com) - Bei Red Bull hat man für die Saison 2009 mit der Verpflichtung von Sebastian Vettel ein weiteres Mosaiksteinchen an die Straße in Richtung Erfolg gepflastert. Der Monza-Sieger bringt nicht nur Talent und ebenso viel Humor mit in das A-Team des Getränkeherstellers, sondern er lässt auch die Erwartungen an die kommende Saison steigen. "Ich erwarte von ihm nicht weniger, als er es dieses Jahr geleistet hat", erklärte Teamchef Christian Horner gegenüber 'Crash.net'.

Titel-Bild zur News: Christian Horner

Christian Horner ist der jüngste Teamchef im Formel-1-Zirkus

Klartext: Im Jahr 2009 soll es das Red-Bull-Team sein, welches auf dem Podest ganz nach oben klettert. Vettel gilt auf dem Weg zu diesem Ziel als wichtiger Faktor. "Als Rennsieger ist er ein großer Hoffnungsträger", so Horner. Und weiter: "Und er ist eine gute Anlage für die Zukunft." Der Pilot soll die Probleme der Vorsaison jedoch nicht allein lösen. "Wir arbeiten so hart wir können. Das ganze Team ist darauf fokussiert, das bestmögliche Auto für den Saisonstart in Melbourne zu bauen", sagte der Teamchef.#w1#

Vettel als Entwicklungshelfer für Red Bull

Dem Heppenheimer fällt nach seinem hausinternen Wechsel zu Red Bull sofort eine wichtige Rolle zu. Vettel soll die ersten Abstimmungsfahrten mit dem neuen RB5 unternehmen - nicht zuletzt, weil Teamkollege Mark Webber seine Verletzung auskurieren muss. "Sebastian wird die anfängliche Entwicklung betreiben, wenn wir in das neue Jahr starten", beschrieb Horner. "Er wird das gut hinbekommen. Er ist bereits gut integriert und die Mannschaft arbeitet gern mit ihm."

"Sebastian wird die anfängliche Entwicklung betreiben, wenn wir in das neue Jahr starten." Christian Horner

Webber werde sicherlich mit einem gewissen Trainingsrückstand wieder in den Formel-1-Boliden steigen müssen, gab Horner zu. "Sein Vorteil ist aber, dass er eine extrem gute Grundfitness mitbringt. Das sollte ihm beim Heilungsprozess helfen. Trotzdem ist es für ihn natürlich enttäuschend, dass er nun weniger trainieren kann. Außerdem hat er mit Sebastian im kommenden Jahr eine harte Nuss zu knacken. Aber er wird das mit seiner charakterlichen Stärke schon schaffen."

Webber werde vermutlich bald ein Trainingsprogramm in Europa aufnehmen können und voraussichtlich Anfang Februar erstmals wieder im Auto sitzen. Bis dorthin - und auch danach - will man bei Red Bull von der Erfahrung David Coulthards profitieren. Der Schotte, der in Interlagos nach 15 aktiven Jahren sein letztes Formel-1-Rennen bestritt, soll möglicherweise bei Tests zum Einsatz kommen. "Er muss das dann aber mit seinem Job bei der 'BBC' unter einen Hut bekommen. David wird im kommenden Jahr viel zu tun haben."

KERS ist bei Red Bull kein Thema

Die Autos würden sich angesichts der tiefgreifenden Regeländerungen deutlich verändern, beschrieb Horner nach den ersten Versuchen anderer Teams im 2009er Outfit. "Aber wenn sich herausstellt, dass du ein schnelles Auto gebaut hast, dann wirst du es auch für ein hübsches Auto halten", schmunzelte der britische Teamchef. "Bei KERS hängen wir von Renault ab. Sie machen gute Fortschritte."

"KERS war nie eine Kernkompetenz unseres Rennstalls und wird es auch nie werden." Christian Horner

"KERS war nie eine Kernkompetenz unseres Rennstalls und wird es auch nie werden", legte Horner seine Haltung zur Hybridtechnik dar. Bei ersten Versuchen mit den KERS-Batterien hatte es im Herbst einen Zwischenfall im Werk in Milton Keynes gegeben. "Wir fokussieren uns nur auf das Design und den Bau des Chassis. Die Zusammenarbeit mit Renault im Bereich KERS macht unglaublich viel Sinn. Es geht gut voran."

Die Desgin-Mannschaft um Technikstar Adrian Newey genieße gerade in Zeiten des drastischen Reglementwechsels größtes Vertrauen, fügte Horner hinzu: "Die ganze Mannschaft weiß doch im Herzen, dass sie 2008 ein Siegerauto gebaut hat, welches unter dem Namen Toro Rosso zum Erfolg gefahren ist. Das gibt allen viel Selbstvertrauen. Wir freuen uns auf 2009."

Die Regeländerungen könnten das gesamte Feld durcheinander wirbeln: "Das wird sehr interessant sein. Ich bin gespannt, wie die Reihenfolge in Melbourne sein wird. In den ersten Rennen wird es sehr offen sein. Hoffentlich kommen wir gut in die Saison. Wir haben alle Zutaten beisammen. Wir können dennoch kaum etwas einschätzen, bis das Rennwochenende in Melbourne losgeht. Und selbst danach wird es wegen der frischen Regeln schnelle Entwicklungen geben. Das wird eine faszinierende Saison."