Horner: "Das war die engste Kiste des Jahres"
Red-Bull-Teamchef Christian Horner schwärmt nach dem Qualifying in Suzuka regelrecht von Sebastian Vettel: "Mental ist er ungeheuer stark"
(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel bewies in der Qualifikation von Japan einmal mehr Nervenstärke. Der junge Red-Bull-Fahrer bewegte sich lange Zeit auf einem Verfolgerrang hinter den McLaren-Piloten Jenson Button und Lewis Hamilton, brachte dann aber eine famose letzte Runde zustande und sicherte sich noch mit 0,009 Sekunden Vorsprung die Pole-Position. Entsprechend zufrieden ist Christian Horner.

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Sebastian Vettel fuhr mit einer starken letzten Runde auf die Pole-Position in Japan
Der Red-Bull-Teamchef zeigt sich hocherfreut über den Ausgang des Zeittrainings, zollt den Rivalen von McLaren aber seinen Respekt: "Das war sicher die engste Kiste des Jahres", meint der frühere Rennfahrer. "Sebastian musste sich auf seiner letzten Runde schon sehr besonders ins Zeug legen. Das tat er auch. Es war ein fantastischer Umlauf. Damit darf er sehr zufrieden sein", sagt Horner.
McLaren vs. Red Bull in Japan
Man dürfe zweifelsohne von einer herausragenden Leistung sprechen. "Ich denke, es war eine seiner besten Runden in diesem Jahr. Er ist mental einfach ungeheuer stark. Sein Selbstvertrauen ist wirklich groß und er fährt 2011 auf unglaublich hohem Niveau", gibt Horner im Hinblick auf Vettel zu Protokoll. "Seine Entwicklung zu verfolgen, ist sehr spannend. Und ich glaube: Da kommt noch viel mehr."
Dass McLaren in Suzuka ebenfalls etwas mehr zu bieten haben würde als in den vergangenen Rennen, sei nicht weiter überraschend gewesen. "Wir hatten und schon gedacht, dass McLaren sehr schnell sein würde. Sie waren schon das gesamte Wochenende über speziell auf eine Runde sehr gut", erklärt Horner. Ob dies in ein Kopf-an-Kopf-Rennen mündet, bleibt aber noch abzuwarten.
"Das werden wir am Sonntag sehen. Auf den Longruns hinterließen unsere Fahrer am Freitag auf jeden Fall einen guten Eindruck", meint der Red-Bull-Teamchef und ergänzt: "Diese Strecke verfügt über so viele Kurven. Das ist sehr hart für die Reifen. Speziell im ersten Sektor müssen die Pneus unheimlich viel Energie absorbieren. Du hast als Fahrer schier keine Chance, einmal durchzuatmen."¿pbvin|512|4141||0|1pb¿
Weltreise für einen Frontflügel
Eine Pause konnten sich auch die Angestellten in Milton Keynes kaum erlauben, denn ein kleiner Crash von Vettel am Freitag hielt die Fabrik des Teams mächtig in Atem. Weil der Frontflügel des RB7 irreparabel beschädigt war, ließen Horner und Red Bull kurzerhand neues Material einfliegen, das exakt 26 Minuten vor Beginn der Qualifikation zur Stelle war und pünktlich ins Auto eingebaut war.
"Das war ein beispielhaftes Teamwork", sagt Horner und lobt seine Mannschaft: "Die Jungs in der Fabrik hängten sich schwer ins Zeug, um eine neue Komponente zu produzieren, das Teil in den Flieger zu schaffen und knapp eine halbe Stunde vor dem Beginn der Qualifikation an der Strecke abzuliefern. Hut ab dafür an alle Beteiligten. Das war stark", hält der ehemalige Rennfahrer fest.
Nun fehle lediglich noch der krönende Abschluss des Wochenendes, meint Horner. "Unser Ziel sind in jedem Fall 43 Punkte. Sebastian ist auf Sieg gepolt, nachdem er sich ja bereits in die bestmögliche Ausgangslage manövriert hat. Der Start ist aber einer der Schlüsselfaktoren." Teamkollege Mark Webber hat eine etwas schwierige Aufgabe vor sich: Der Australier startet in Japan als Sechster.

