• 06.05.2011 20:56

  • von Stefan Ziegler

Horner: "Auch andere Fahrer leisteten sich Dreher..."

Red-Bull-Teamchef Christian Horner nimmt Sebastian Vettel für dessen Abflug im Freien Training in Schutz und verteidigt das Nichtantreten am Nachmittag

(Motorsport-Total.com) - Für den amtierenden Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel begann das Wochenende in Istanbul mit einem Rückschlag, denn der junge Deutsche verunglückte im 1. Freien Training. Vettel selbst blieb bei seinem Abflug unverletzt, doch den Red Bull RB7 des 23-Jährigen erwischte es weitaus härter: Der Crew der WM-Titelverteidiger gelang es nicht, den Rennwagen zur zweiten Session zu reparieren.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Der RB7 von Sebastian Vettel wurde in Schutzfolie an die Box zurückgebracht...

Darauf hatte man es laut Teamchef Christian Horner aber auch nicht abgesehen, nachdem das volle Ausmaß der Beschädigungen offenbar geworden war. "Das Auto wurde leider sehr in Mitleidenschaft gezogen. Der Schaden war beträchtlich. Sebastian muss mit jeder Ecke des Fahrzeugs angeschlagen sein", beschreibt Horner die Situation um Vettels Dienstauto, das plötzlich nicht mehr fahrbereit war.

"Wir entschieden uns daraufhin dazu, den Rennwagen nicht in aller Eile zu reparieren und im zweiten Training wieder an den Start zu bringen, sondern hielten es für wichtiger, das Fahrzeug im Hinblick auf den Samstag sorgfältig vorzubereiten", erklärt Horner. Die notwendigen Arbeiten seien umfangreich genug, um "unsere Jungs am Freitagabend gut zu beschäftigen", hält der frühere Rennfahrer fest.

Laut Horner hatte Vettel bei seinem Abflug schlichtweg etwas zu viel Pech: "Wir als Team wollten uns halt einen Eindruck von den Intermediates verschaffen. Als Sebastian hinausfuhr, nahm der Regen ein bisschen zu und am Ausgang von Kurve acht geriet er etwas zu hoch über den Randstein hinaus. Dabei berührte er mit einem der Räder den Kunstrasen, der nicht nur ihm zum Verhängnis wurde."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis der Türkei


Ein Rüffel für den Champion bleibt aus. "Ich kann mich nicht erinnern, wann Sebastian zum letzten Mal einen Ausritt gehabt hätte. So etwas passiert einfach hin und wieder", meint Horner. "Auch andere Fahrer leisteten sich Dreher und gerieten etwas vom Kurs ab. Ihn erwischte es eben einen Tick härter. Deshalb konnte er am Nachmittag keine Runden zurücklegen, sparte sich so aber ein paar Reifen."

"Und man weiß ja nie: Vielleicht könnte er diese Pneus noch gebrauchen", sagt der Teamchef von Red Bull im Hinblick auf die Strategie. Ob mögliche Neuentwicklungen am RB7 jetzt im Eimer sind, will Horner nicht kommentieren. "Warten wir erst einmal ab, in welcher Konfiguration die Jungs das Auto am Samstag an den Start bringen wollen. Ich denke, wir befinden uns in einer guten Ausgangslage."