Honda will Alonso eines Besseren belehren

Weil Fernando Alonso Honda im WM-Kampf nicht auf der Rechnung hat, will ihn der Teamchef der Japaner, Nick Fry, eines Besseren belehren

(Motorsport-Total.com) - In Fachkreisen gelten derzeit gemeinhin Renault, McLaren-Mercedes, Honda und Ferrari als die stärksten Teams der Formel 1, doch Weltmeister Fernando Alonso hat auf seiner persönlichen Rechnung Honda von der WM-Landkarte gestrichen: "Um um den Titel kämpfen zu können, müssen sie erst drei Jahre an der Spitze mitfahren", sagte er am Donnerstag in Imola.

Titel-Bild zur News: Nick Fry

Teamchef Nick Fry will mit Honda spätestens 2007 Weltmeister werden

Natürlich gelangte diese Aussage über Umwege auch ins Honda-Motorhome, in dem man nun umso motivierter ist, den derzeitigen Dominator der Königsklasse des Motorsports eines Besseren zu belehren: "Das ist Wunschdenken von Fernando", winkte Teamchef Nick Fry selbstbewusst ab. "Wir haben einen großartigen Motor, ein großartiges Auto und ausgewiesen starke Fahrer. Alles, was wir noch brauchen, ist ein bisschen Glück."#w1#

"Ich bin hundertprozentig davon überzeugt, dass das Auto schnell ist, und mit Jenson (Button; Anm. d. Red.) am Steuer kann es auf ein paar Runden gesehen schneller sein als jedes andere. Jetzt müssen wir nur sicherstellen, dass es hier auch über 62 Runden funktioniert. Wir arbeiten wie die Irren, 24 Stunden am Tag. An unserem Engagement scheitert es nicht, aber die Formel 1 ist unglaublich komplex. Wenn wir hart weiterarbeiten, werden wir aber hinkommen", fügte der Brite an.

Nur "in einer Hinsicht" habe Alonso allerdings durchaus Recht: Was Honda noch fehlt, ist die Erfahrung der unmittelbaren Konkurrenten, denn McLaren und Ferrari gehören quasi schon zum Inventar der Formel 1, während Honda als Werk erst seit dieser Saison wieder in der Königsklasse des Motorsports vertreten ist. Auch das eher erfolglose Vorgängerteam British American Racing gab es erst seit 1999.

"Ferrari ist seit 55 Jahren in der Formel 1", so Fry. "Um das in die richtige Perspektive zu rücken: Das ist sechs Jahre bevor ich geboren wurde! McLaren ist seit 40 Jahren immer dabei. Unser Team ist nun seit sieben Jahren hier - mit einer Start/Stop-Geschichte, wenn man so will. Es stimmt also, dass wir relative Newcomer sind. Das ist keine Entschuldigung, sondern eine Tatsache. Wir müssen noch einiges lernen, aber ich wäre enttäuscht, wenn wir zwei Jahre für den Titel brauchen würden."