Holt Abramovich die Formel 1 nach Moskau?

Milliardär Roman Abramovich plant angeblich den Bau einer 435 Millionen Euro teuren Rennstrecke in der Nähe der russischen Hauptstadt Moskau

(Motorsport-Total.com) - Das ehemalige Jordan-Team, welches dem in Kanada lebenden Russen Alexander Shnaider gehört, tritt seit dieser Saison unter russischer Lizenz in der Formel 1 an, doch abgesehen von einem belanglosen Dokument und einer Scheinbeziehung zum Enkelsohn von Boris Jelzin kann MF1 Racing keine ernsthaften Verbindungen zur einstigen Supermacht nachweisen.

Titel-Bild zur News: Formel-1-Renault in Moskau

Ein Formel-1-Rennen in oder in der Nähe von Moskau ist längst überfällig

Shnaider plant momentan sogar den Verkauf des Rennstalls an ein Geschäftskonsortium rund um den niederländischen Geschäftsmann Michiel Mol und dessen Internetfirma 'Lost Boys', die ein konkretes Angebot in der Höhe von 100 Millionen Euro unterbreitet hat. Das Ende des russischen Traums in der Formel 1 muss der drohende Ausstieg des Stahlmilliardärs aber keineswegs bedeuten, denn angeblich will sich nun sein Artgenosse Roman Abramovich in der Königsklasse des Motorsports engagieren.#w1#

Der reichste Russe der Welt (geschätztes Vermögen: 14,5 Milliarden Euro) ist in Sportkreisen vor allem für seinen Londoner Fußballverein FC Chelsea bekannt, den er vor einigen Jahren übernommen und mit massiven Investitionen an die Spitze geführt hat. Dies wurde ihm jedoch von heimischen Politikern immer wieder vorgehalten, schließlich sei es unehrenhaft, russisches Geld im Ausland auszugeben. Aus eben diesem Grund entsteht schon jetzt auf seine Kosten ein gigantisches Stadion in Moskau.

Abramovich betrachtet dies aber lediglich als Anfang für seine Imagekampagne, zumal er sich schon länger mit dem Gedanken befasst, in der Hauptstadt auch eine Formel-1-taugliche Rennstrecke errichten zu lassen. Vor etwa einem Monat waren erstmals derartige Gerüchte aufgekommen, die sich nun konkretisieren: Offenbar will der 39-Jährige 435 Millionen Euro in die Hand nehmen, um in Moskau eine Grand-Prix-Anlage der Extraklasse zu bauen.

Sein Freund Bernie Ecclestone dürfte angesichts dieser Perspektive schon mit den Ohren schlackern, denn der Brite träumt seit Jahren davon, auch Moskau zu erobern. Bisher scheiterte dies stets am mangelnden Engagement von Bürgermeister Juri Luschkow, der nun jedoch erstmals Interesse signalisiert haben soll. Totales Formel-1-Neuland ist die russische Hauptstadt ja ohnehin nicht mehr: Im August 2005 ließen sich knapp 100.000 Fans eine Renault-Demonstration nicht entgehen...