• 15.03.2002 08:34

  • von Fabian Hust

Hoffnungsschimmer für das Phoenix-Team

Mit einem Brief an die FIA will Tom Walkinshaw dafür sorgen, dass das Phoenix-Team noch diese Saison an den Start gehen kann

(Motorsport-Total.com) - Das Phoenix-Team sorgt weiterhin für Schlagzeilen. Voller Selbstbewusstsein reiste das Team des britischen "Hühnerkönigs" Charles Nickerson nach Malaysia, um dort das erste Rennen der Saison zu bestreiten, doch der aufgekaufte Ex-Prost-Rennstall wurde von der FIA eines Besseren belehrt. Demnach habe man zwar die Autos und das Material aufgekauft, nicht jedoch die Rechte am Teamnamen. Damit sei man rein juristisch ein neues Team, das erst 2003 an den Start gehen kann und auch nur dann, wenn man die erforderlichen 48 Millionen Dollar hinterlegen kann.

Titel-Bild zur News: Tom Walkinshaw

Tom Walkinshaw hat die Hoffnung für Phoenix noch nicht aufgegeben

Doch nun will Arrows-Teamchef Tom Walkinshaw, der über seine Firma Tom Walkinshaw Racing (TWR) das Team technisch unterstützt, mit einem Brief des Prost-Zwangsverwalters Cosme Rogeau an den Motorsportweltverband FIA beweisen, dass die Rechte am Team sowie die Einschreibung in die Formel-1-Weltmeisterschafts Teil des 2,6 Millionen Dollar "schweren" Deals gewesen seien. Der Schotte erklärte in Malaysia, dass er nicht damit gerechnet habe, dass die FIA den Start des Teams in Malaysia verweigert.

Sollten die Rechte allerdings tatsächlich im Kaufpreise enthalten sein, so wird der Kaufpreis noch fragwürdiger. Nach Aussage von Minardi-Teamchef Paul Stoddart, der nach britischen Medienberichten 400.000 Euro investiert haben soll, um den Start des Phoenix-Teams in Malaysia zu verhindern, wäre ein fairer Kaufpreis für das Team mindestens 300 Millionen Dollar gewesen. Der Australier hatte ebenfalls das Team kaufen wollen und ein höheres Angebot vorgelegt. Doch scheinbar ging der französische Zwangsverwalter nicht auf das Angebot ein, da er wusste, dass Stoddart das Team nur deshalb kaufen wollte, um es von der Bildfläche verschwinden zu lassen, damit er die Beteiligung an den Einnahmen aus dem Verkauf der Fernsehrechte nicht verliert.

Erst am Dienstag hatte die FIA in einer Pressemitteilung begründet, warum man die technische Abnahme der Phoenix-Boliden verweigert hat ? eben wegen der angeblich fehlenden Rechte zum Einstieg in die Formel 1. Nun will Phoenix in einer Pressemitteilung diese Tatsache schon in den nächsten Stunden widerlegen. Paul Stoddart seinerseits hat angekündigt, notfalls vor Gericht zu ziehen, um das Comeback des Teams, das in seinen Augen ein Debüt wäre, zu verhindern.

Das Phoenix-Team umgibt von Tag zu Tag ein immer undurchsichtiger werdender Schleier. So richtig weiß niemand, wer hinter diesem Team steckt, denn es ist sehr unwahrscheinlich, dass Nickerson das Team aus reiner Freude gekauft hat. In Malaysia wollte das Team mit dem letztjährigen AP04-Chassis und einem Zehnzylinder von TWR fahren, den Arrows zuletzt vor drei Jahren einsetzte. In England baut man aber derzeit am AP05, der dann einen neuen und besseren Motor aufnehmen könnte. Vermutlich wie Arrows den Cosworth-Motor, den Walkinshaw vom Jaguar-Team least.