Höhere Geschwindigkeiten bereiten den Fahrern Probleme

Durch weichere Reifen und die V8-Motoren sind die Kurvengeschwindigkeiten in der Formel 1 gestiegen - Fahrer klagen über hohe körperliche Belastungen

(Motorsport-Total.com) - Die FIA versucht seit vielen Jahren, die Formel 1 aus Sicherheitsgründen einzubremsen, doch die Technologie entwickelt sich unabhängig davon so schnell weiter, dass die Geschwindigkeiten von 2005 auf 2006 zumindest in den Kurven sogar angestiegen sind. Experten machen dafür die regelbedingt weicher gewordenen Reifen und die V8-Motoren verantwortlich.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

In vielen Kurven ist die Formel 1 gegenüber 2005 sogar schneller geworden

Die Pneus, die im Gegensatz zur vergangenen Saison nicht mehr die komplette Renndistanz überstehen müssen, produzieren mehr Grip als die harten Gummimischungen von 2005, während die Änderungen im Motorenbereich zwar die Leistung reduziert haben, nicht aber die Kurvengeschwindigkeiten - speziell in den lang gezogenen Bögen sind die neuen Triebwerke so fahrbar, dass das PS-Defizit mehr als nur kompensiert wird.#w1#

Bei den Testfahrten in Barcelona zogen sich aus genau diesem Grund Rubens Barrichello und Kimi Räikkönen eingeklemmte Nerven im Rückenbereich zu. Jacques Villeneuve ist sich dieses Problems bewusst: "Die Fliehkräfte in den Kurven sind enorm", erklärte er gegenüber 'autosport.com'. "Die Geschwindigkeiten sind so hoch, dass man im Cockpit herumgedrückt und regelrecht deformiert wird. Mit den neuen Reifen ist es viel schlimmer geworden."

"Auf Strecken wie in Silverstone und in Suzuka könnte das ziemlich heftig werden, sogar noch mehr als in Barcelona." Jacques Villeneuve

"Wenn jemand nicht fit genug ist, könnte das Probleme verursachen", fügte der Kanadier an. "Ich habe für gewöhnlich keine Probleme im Nacken- und Schulterbereich, aber ich spüre es auch. Wenn man nicht trainiert ist... Auf Strecken wie in Silverstone und in Suzuka könnte das ziemlich heftig werden, sogar noch mehr als in Barcelona. Ich komme damit gut zurecht, aber man muss wirklich darauf vorbereitet sein."

Auch Jarno Trulli empfand die Belastung im Rahmen der Tests in Barcelona als extrem: "Wir haben vor allem Reifen ausprobiert und fanden heraus, dass sich die Strecke deswegen verglichen mit dem Vorjahr ganz anders zu fahren ist. Man ist jetzt viel aggressiver und schneller", gab der Toyota-Pilot, dem allerdings der Ruf anhaftet, auf die komplette Renndistanz gesehen nicht konstant genug zu sein, zu Protokoll.