Villeneuve übt sanfte Kritik an Michelin

Jacques Villeneuve ist zwar mit seinem BMW Sauber F1.06 sehr zufrieden, hat aber seine liebe Mühe, sich mit den aktuellen Michelin-Reifen anzufreunden

(Motorsport-Total.com) - Mit fünf Punkten liegt Jacques Villeneuve derzeit an neunter Position der Fahrerwertung, was man angesichts seiner verkorksten Saison 2005 durchaus als Erfolg werten kann. Der Weltmeister von 1997 hat es unter der Regie von BMW geschafft, sich als feste Größe zu etablieren, weshalb er den restlichen 15 Rennen optimistisch entgegenblickt.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve hat sich von seiner sportlichen Krise einigermaßen erholt

Das BMW Sauber F1 Team zeigte mit dem neuen F1.06 am Saisonauftakt ebenfalls ermutigende Leistungen - Nick Heidfeld fuhr in Australien phasenweise sogar an zweiter Stelle -, und um diesen Aufwärtstrend beizubehalten, wurden diese Woche in Barcelona neben den obligaten Modifikationen an den bisher so defektanfälligen V8-Motoren auch einige neue Aerodynamikteile getestet, die das Auto schneller machen sollen.#w1#

Darüber hinaus konzentrierte sich Villeneuve auf Reifentests für Michelin, die ihn allerdings für die nächsten Wochen skeptisch stimmen: "Die Reifen, die wir hier hatten, waren schwer aufzuwärmen", erklärte er gegenüber 'Radio Canada'. "Michelin hat diese Entscheidung bereits vor Saisonbeginn getroffen - und solange Renault Rennen um Rennen gewinnt, wird Michelin mit den Gummimischungen nicht so aggressiv sein, wie wir uns das wünschen."

"Dadurch kann ich mehr attackieren und aggressiver fahren, was uns gerade in Imola helfen sollte." Jacques Villeneuve

Dennoch erwartet sich der 35-Jährige viel vom Europaauftakt in einer Woche: "Wir haben ein neues Paket getestet, mit dem das Auto konkurrenzfähiger und stabiler ist. Dadurch kann ich mehr attackieren und aggressiver fahren, was uns gerade in Imola helfen sollte, denn dort ist es sehr wichtig, dass man hart über die ziemlich hohen Randsteine fahren kann, um keine Zeit zu verlieren. Stabilität ist dort entscheidend", gab er zu Protokoll.

Gestern wurde Villeneuve in Barcelona mit 1,395 Sekunden Rückstand als Zehnter gewertet, doch unabhängig von den Zeiten spulte er ein besonders intensives Testprogramm ab. Trotzdem ist ihm klar, dass auf die Spitze noch einiges fehlt: "Wenn wir uns mit den anderen Teams vergleichen, haben wir noch ein bisschen Rückstand, aber wir tasten uns langsam an die Spitze heran", kündigte der Kanadier selbstbewusst an.