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Red Bulls Reifenentscheidung nicht politisch motiviert
Als einziger Michelin-Vertreter stimmte Red Bull für das Comeback der Reifenwechsel - eine Entscheidung, die nicht politisch motiviert gewesen sein soll
(Motorsport-Total.com) - 2005 mussten die Formel-1-Piloten noch mit einem einzigen Reifensatz für Qualifying und Rennen auskommen, weil sich die FIA davon eine Reduktion der Kosten erhoffte. Allerdings entpuppte sich diese Regel als zweischneidiges Schwert, denn Reifenschäden wie jener von Kimi Räikkönen am Nürburgring entfachten ziemlich bald eine Sicherheitsdebatte.

© xpb.cc
Dietrich Mateschitz stellte Red Bulls Interessen hinter denen der Formel 1 an
Also wurde von den Verantwortlichen angedacht, die umstrittene Regel wieder fallen zu lassen und für 2006 ein Comeback der Reifenwechsel im Rennen zuzulassen, was schlussendlich auch passiert ist. Allerdings wurden die Teams vor dem endgültigen Beschluss zur Abstimmung gebeten - und den Ausschlag für die Regeländerung gaben unterm Strich die beiden Red-Bull-Stimmen, die gegen den Willen von Michelin für Reifenwechsel abgegeben wurden.#w1#
Red Bull entschied sich für die Interessen der Formel 1
Zunächst wurde vermutet, dass diese Entscheidung auf Druck von Motorenpartner Ferrari politisch zustande gekommen sein könnte, doch mit dieser Darstellung räumte der Eigentümer von Red Bull Racing und der Scuderia Toro Rosso, Dietrich Mateschitz, nun auf: "Wir haben eigentlich gegen unsere Interessen gestimmt, aber im Sinne des Publikums, der Spannung und der Formel 1", erklärte er im Interview mit der Fachzeitschrift 'Motorsport aktuell'.
"Die ersten drei Rennen haben gezeigt, dass Bridgestone aus dieser Situation keinen Nutzen ziehen konnte", relativierte der Red-Bull-Gründer. "Bei Michelin hat man unser Abstimmungsverhalten nicht begrüßt, weil man befürchtet hat, es werde der Wettbewerbsvorteil etwas reduziert, wenn die Reifen im Rennen wieder gewechselt werden dürfen. Wir möchten aber trotzdem mit Michelin eine gute Partnerschaft aufrechterhalten. Wir erwarten sie auch."
Red-Bull-Entscheidung nicht von FIA oder Ferrari beeinflusst
Mateschitz betonte, dass er sich "weder von der FIA, noch von Ferrari" beeinflussen hat lassen: "Das war unsere eigene Einschätzung", stellte der 61-Jährige klar. Außerdem habe sich gezeigt, dass Michelin ohnehin weniger vom Vorsprung eingebüßt hat als ursprünglich angenommen: "Auf den bisherigen Strecken waren die Michelin-Teams im Vorteil. Der Unterschied mag auf einigen Strecken geringer sein", fügte er an.
Und wie steht Red Bull zur Frage des Reifenmonopols ab 2007? "Ich bin für freien Wettbewerb", entgegnete Mateschitz, ergänzte seine Antwort aber um eine entscheidende Einschränkung: "Man kann es auch so sehen: Es ist ein weiterer Schritt zur Verbilligung der Formel 1, und es kann zu Wettbewerbsverzerrung führen, wenn ein Team ein exzellentes Auto hat, aber wegen nicht konkurrenzfähiger Reifen hinterherfährt."

