• 24.07.2002 12:20

  • von Fabian Hust

Hockenheim als Wiedergutmachung für Jordan?

Jordan-Honda und besonders Giancarlo Fisichella hoffen, dass es nach Frankreich auf deutschem Boden besser laufen wird

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Frankreich in Magny-Cours war für das Jordan-Honda-Team eine große Enttäuschung. Giancarlo Fisichella hatte seinen schweren Unfall und Takuma Sato setzte seinen EJ12 im Rennen in die Reifenstapel. Vor den Augen von Hauptsponsor Deutsche Post will man in Deutschland natürlich gut aussehen und aus diesem Grund hofft das Team, dass Giancarlo Fisichella wieder starten kann. Der Italiener fühlt sich wieder ganz fit und so wird die Starterlaubnis durch Formel-1-Arzt Sid Watkins wohl nur eine Formsache sein.

Titel-Bild zur News: Eddie Jordan und Giancarlo Fisichella

Giancarlo Fisichella dürfte an diesem Wochenende wieder an den Start gehen

Über den Unfall, bei dem Giancarlo Fisichella beim Aufprall in die Reifenstapel mit 34g (das entspricht einem Sturz aus dem elften Stock) abgebremst wurde, verliert der Römer bei seiner Vorschau auf das Rennen kein Wort mehr: "Ich bin sehr heiß darauf, die neue Strecke mit den Modifikationen auszuprobieren und ich freue mich auf das Rennen. In Magny-Cours habe ich realisiert, dass wir mit dem neuen Honda-Motor ein gutes technisches Paket haben und ich freue mich wirklich darauf, dieses am Wochenende ausprobieren zu können."

Takuma Sato: "Dies ist eine weitere neue Strecke für mich, aber sie ist zumindest für alle neu, ich fühle aus diesem Grund zum ersten Mal im Vergleich zu den anderen Fahrern keinen Nachteil. Ich bin vor zwei Wochen auf ihr mit meinem Renningenieur im Straßenauto gefahren und ich bin mit ihr zufrieden. Die Strecke ist sehr groß, breit und schnell und sieht wirklich gut aus. Mit dem Voranschreiten der Saison habe ich das Gefühl, dass sich das Team mit jedem Rennen verbessert hat und wir wachsen zusammen, weswegen ich zuversichtlich bin, in Hockenheim ein gutes Rennergebnis erzielen zu können. Ich bin froh, dass Giancarlo für das Rennen fit sein dürfte und freue mich darauf, ihn wieder willkommen zu heißen."

Teamchef Eddie Jordan: "Wir wollen die Lücke im Kampf um den vierten Platz in der Weltmeisterschaft schließen und uns von der Enttäuschung in Magny-Cours erholen. Uns in der Top 10 zu qualifizieren ist im Moment unser Problem und das müssen wir akzeptieren. Punkte sind von außerhalb der Top 10 schwierig zu erreichen, aber wenn wir uns dort qualifizieren, dann haben wir eine Chance."

Technikdirektor Gary Anderson: "Giancarlos Chassis wurde Samstagnacht in die Fabrik zurückgebracht und kam am Mittwochmorgen in Hockenheim an. Die Beschädigungen waren oberflächlich. Takuma verwendete im Qualifying und im Rennen den neusten Honda-Motor und wir sind mit ihm zufrieden. Er ist ein guter Schritt nach vorne. Wir werden in Hockenheim mit dem gleichen Motor im Qualifying und Rennen fahren, was Giancarlos erste Möglichkeit sein wird, aus diesem Vorteil Profit zu ziehen."

"Die Strecke wurde modifiziert und auch wenn die Stadion-Sektion, die Boxen und die letzte Kurve dieselbe ist, so wird sie anders, wenn man durch die erste Kurve kommt. Man hat einige der ursprünglichen Geraden weggenommen, was sie langsamer macht und war es früher die erste High-Speed-Strecke der Saison ? die andere ist Monza ? ist sie jetzt konventioneller. Sie sieht gut aus, mit einem ebenen Asphalt und einer Variation aus schnellen Kurven und einigen guten Haarnadelkurven."

Tim Edwards, Teammanager: "Normalerweise kommen die Autos nach dem Rennen in die Fabrik und werden am Dienstag auseinander genommen. Die verschiedenen Teile, zum Beispiel das Getriebe oder das Bodywork, kommen zum Neuaufbau in die Abteilungen und am Donnerstag kommen die Teile in die Autos zurück, die dann am Freitag komplett neu aufgebaut sind. In diesem Fall wurden die Autos in Frankreich Sonntagnacht auseinander genommen und einige Teile wurden in die Fabrik zurückgesendet."

"Die Mechaniker sind dann mit der ganzen Ausrüstung direkt von Magny-Cours am Montag nach Hockenheim gefahren, wo sie am Dienstag die Garage aufgebaut haben und am Mittwoch die Autos neu aufbauten. Alles was die Mechaniker brauchten, war am Mittwoch in Hockenheim, wenn sie am Morgen ankamen, war alles bereit, wie es in der Fabrik auch der Fall gewesen wäre. Sie hatten zwei harte Tage, um alles fertig zu stellen, was sie normalerweise in vier Tagen erledigt hätten."