• 08.02.2009 10:05

  • von Stefan Ziegler

Hilft die FIA dem britischen Grand Prix?

Weil das Rennen in Großbritannien einer der traditionellen Grands Prix' im Rennkalender ist, könnte sich die FIA für einen Verbleib stark machen

(Motorsport-Total.com) - 2009 schlägt der Formel-1-Zirkus zum vorerst letzten Mal seine Zelte in Silverstone auf, ehe der Grand Prix von Großbritannien ab 2010 an einem neuen Standort Station macht. In der kommenden Saison kehrt die Formel 1 nach Donington zurück - wenn die Streckenbetreiber das umfangreiche Umbauprojekt bis dahin abgeschlossen haben. Chef-Promoter Bernie Ecclestone macht indes keinen Hehl daraus, dass er auf Großbritannien verzichten kann - könnte die FIA das Rennen retten?

Titel-Bild zur News: FIA-Logo, Jerez, Circuit de Jerez

Der Automobil-Weltverband FIA könnte sich für ein Rennen in Großbritannien einsetzen

Max Mosley, Präsident des Automobil-Weltverbandes, ging im Rahmen eines Mediendinners näher auf die Einzelheiten der Formel-1-Rennvergabe ein: "Wir haben eine Regel, die besagt, dass in einer Weltmeisterschaft mindestens drei Kontinente besucht werden müssen", erläuterte der Brite. "Wir geben allerdings nicht vor, wie viele oder welche Kontinente das sein müssen."#w1#

"Außerdem haben wir ein Abkommen mit Bernie, wonach es keinen Rennkalender geben wird, der die traditionellen Rennveranstaltungen nicht berücksichtigt - es sei denn, wir stimmen zu. Die Traditionsrennen sind die sechs Grands Prix, die schon in der ersten Weltmeisterschaft 1950 dabei und seither stets im Kalender vertreten waren: Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Monaco und Belgien."

"Bislang ist noch nie eine nationale Motorsportbehörde zu uns gekommen, um sich zu beschweren. Sollten sie das allerdings tun, dann müssten wir uns mit dem Thema auseinander setzen", sagte Mosley und machte damit deutlich, dass die FIA nur unter speziellen Umständen aktiv werden würde. "Was wir dann unternehmen würden, hängt ganz von den Umständen des Falles ab, wie die Anwälte sagen würden", meinte Mosley.

"Unser Deal mit Bernie sieht zweifelsfrei vor, dass er ein Event nicht ohne unsere Zustimmung streichen kann", erklärte der 68-Jährige. Letztendlich will aber auf alle Fälle die Finanzfrage geklärt sein - und diese basiert laut Mosley auf den bisherigen Zahlungen an das Ecclestone'sche Imperium: "Es kommt immer darauf an, wie der laufende Tarif ausgesehen hat. Dementsprechend würden wir Bernie um seine Meinung bitten."

Eines der sechs Traditionsrennen taucht im Rennkalender der Saison 2009 freilich nicht auf: Der Große Preis von Frankreich. "Da gab es keinerlei Beschwerden seitens der nationalen Motorsportbehörde. Sie sind nicht zu uns gekommen", erläuterte Mosley abschließend. "Das Fehlen des französischen Grand Prix' 2009 geht einher mit der Zustimmung der nationalen Motorsportbehörde - es liegt also nicht an uns."