• 22.01.2009 09:38

  • von Roman Wittemeier

Donington: Viel Wirbel um Wenig

Die Streckenplaner in Donington haben schon vor der Genehmigung einige Kritikpunkte am Masterplan ausgeräumt

(Motorsport-Total.com) - Ein Bericht der britischen Regierungsbehörde CABE (Commission for Architecture and the Built Environment) sorgt in Großbritannien derzeit für viel Wirbel. Doch die Wellen, die sich dort in Bezug auf die Umbaupläne an der Rennstrecke in Donington aufbauen, fallen deutlich größer aus als nötig. In einem Bericht der CABE wurde Kritik an der Planung des Streckenarchitekten Hermann Tilke laut ('Motorsport-Total.com' berichtete). Der Aachener sollte demnach zu wenig aus den sich bieten Chancen des Geländes gemacht haben.

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Donington: Die Dunlop-Brücke soll fallen, die Craner-Curves erhalten bleiben

Die britische Kommission hatte den Bericht Anfang Dezember veröffentlicht. "Die Pläne zeigen, dass es man die sich bietenden Möglichkeiten nur mangelhaft genutzt hat", hieß es in der Expertise der Fachleute für Stadt- und Landschaftsplanung. Und weiter: "Solange man keinen Masterplan aufstellt, in welchem man die Strecke besser in die landschaftlichen Begebenheiten einbettet, wird man in Donington unter der bruchstückhaften und wenig koordinierten Entwicklung leiden."#w1#

Das drastische Urteil der CABE sorgt in Großbritannien für öffentliche Diskussionen, obwohl Streckenchef Simon Gillett und sein Team prompt auf die Anregungen reagierten. Ein Teil der Kritikpunkte wurde bereits ausgeräumt und die Planungen entsprechend angepasst. Wegen des Berichts verschob man die abschließende Verhandlung um die Genehmigung der Pläne von Dezember auf Januar. Innerhalb eines Monats konnte man so noch einige Anregungen aus dem Bericht in die Pläne einfließen lassen.

Donington: Der beste Planer für die beste Strecke

Das veränderte Layout der Traditionsstrecke stammt von Hermann Tilke Zoom

"Wir nehmen die Expertise von CABE bezüglich Design und Stadtplanung zur Kenntnis, aber wir möchten anmerken, dass der Donington Park keine Stadt ist", wies Gillett im 'Daily Telegraph' viele der Kritikpunkte von sich. "Wir haben nur ein Ziel: Wir wollen die beste Rennstrecke der Welt. Daher haben wir uns für das Design der Strecke auch den weltweit führenden Designer von Formel-1-Strecken ins Boot geholt." Man sei auch weiterhin offen für Anregungen im Zuge der Neugestaltung, fügte der Streckenchef hinzu.

"Die Tilke GmbH ist ein Unternehmen, welches an den meisten herausragenden Rennstrecken weltweit mitgearbeitet hat", brach Gillett eine Lanze für die Aachener Streckendesginer. "Sie kennen die Voraussetzungen und Kompromisse, die es zu beachten gilt, wenn man eine funktionelle, betriebsbereite, machbare und gleichzeitig sehr eindrucksvolle Strecke schaffen will." Man erwarte ähnlich gute Arbeit wie in Bahrain, China und Malaysia, lautete die Forderung im Bericht der CABE.

"Die Schwächen in der Planung haben zur Konsequenz, dass die Strecke deutlich schlechter wird, als es die örtlichen Behörden und die ganze Nation von einem Formel-1-Kurs erwarten dürfen", so die Zusammenfassung der Expertise. Trotz der aktuellen Kritik hält man in Donington an den Plänen fest. "Wir müssen rechtzeitig fertig werden und wollen gleichzeitig einen hohen Qualitätsstandard abliefern", versprach Gillett und fügte entschlossen hinzu: "Den Beweis sehen alle, wenn wir 2010 die fertige Strecke haben und nicht mehr nur Trockenübungen am Zeichenbrett machen."