• 22.05.2002 10:59

  • von Marcus Kollmann

Herbert: Schumacher sägt an seinem eigenen Stuhl

Der frühere Teamkollege spricht über die Stallorder der Roten und warum "Schumis" Weltmeistertitel praktisch nichts wert sind

(Motorsport-Total.com) - Zwei Wochen nach der umstrittenen Stallorder von Ferrari hat sich Johnny Herbert zum Thema zu Wort gemeldet. Der 37 Jahre alte Brite, einst Teamkollege von Michael Schumacher bei Benetton, findet, dass sich der Deutsche vollkommen unnötig selbst schadet und besser daran getan hätte Barrichello auf dem A1-Ring gewinnen zu lassen.

Titel-Bild zur News: Johnny Herbert

Herbert hält Schumacher nicht für den besten Rennfahrer in der Formel 1

"In Michaels Position würde ich mich ganz einfach nicht verhalten wie er es tut", sagt Herbert und geht sogar noch einen Schritt weiter indem er drei von vier Weltmeisterschaftstiteln Schumachers in Frage stellt: "Er hat mindestens drei seiner vier Titel nur mit Unterstützung gewonnen. Ich erinnere mich nicht, dass Ayrton Senna oder Alain Prost so etwas je nötig gehabt hätten. Am Schlimmsten jedoch ist, dass er so etwas wie ihn Österreich gar nicht nötig hat. Dadurch zerstört er nur sein Image", so Herberts Meinungsäußerung gegenüber der Zeitung 'Tuesday's Evening Standard'.

Für den dreifachen Grand Prix-Sieger, der seit seinem Karriere-Ende in der Formel 1 erfolgreich in der ALMS-Serie unterwegs ist, stellt sich zudem die Frage, wie sein früherer Teamkollege damit leben kann seine Weltmeistertitel nur durch die Hilfe des Teams und Unterstützung seiner Teamkollegen gewonnen zu haben: "Im Rennsport geht es doch darum, dass der beste Fahrer gewinnt. Doch heutzutage daran zu glauben ist naiv, denn der beste Mann gewinnt nicht. Michael hat nie die Herausforderung, der sich die anderen Piloten stellen, nämlich den eigenen Teamkollegen im gleichen Boliden zu besiegen, erlebt", macht Herbert seinen Standpunkt deutlich und kein Geheimnis daraus, dass er vom Ferrari-Piloten keine hohe Meinung hat.