Herbert: "Hülkenbergs Wechsel zu Sauber kein Fortschritt"
Ex-Sauber-Pilot Johnny Herbert hat Zweifel, ob Nico Hülkenberg mit Sauber auf das richtige Pferd setzt, und macht Vorteile bei Force India aus
(Motorsport-Total.com) - Die Spatzen pfiffen es längst von den Dächern, heute wurde es auch offiziell bestätigt: Nico Hülkenberg wird in der kommenden Saison für den Sauber-Rennstall an den Start gehen. Nach dem Abgang von Sergio Perez zu McLaren ist es damit der Truppe aus Hinwil gelungen, einen starken Nachfolger mit viel Potenzial als Ersatz zu holen.

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Nico Hülkenberg wird sich mit Saisonende in Richtung Sauber verabschieden Zoom
Ob es allerdings für Hülkenberg ein Fortschritt ist, wird die Zukunft weisen. Auf den ersten Blick sieht es danach aus, denn Sauber erreichte in dieser Saison vier Podestplätze, während Force India nach wie vor auf ein Ergebnis unter den Top 3 wartet. Derzeit erscheint es allerdings als fraglich, ob die Schweizer auch in der kommenden Saison dieses Leistungsniveau aufrecht erhalten werden können. Mit Technikchef James Key ging nach 2011 eine Schlüsselperson von Bord, die Auswirkungen könnten sich langfristig bemerkbar machen.
Ex-Sauber-Pilot Johnny Herbert ist ebenfalls unsicher, ob Hülkenbergs Entscheidung die richtige war: "Ich sehe es als Schritt auf die Seite und nicht als wirklich Schritt nach vorne, denn die beiden Teams kämpfen in der Konstrukteurs-WM um den gleichen Platz. Sie kämpfen auch an den Rennwochenenden um ähnliche Platzierungen - es ist also kein großer Schritt nach vorne."
Zudem fällt ihm gegenüber 'Sky Sports News' auf, dass Force India das konstantere Team ist: "Wir haben zwar drei sehr gute Leistungen von Sauber und Perez und diese eine von Kamui Kobayashi in Japan gesehen, aber das war es auch schon. Die Konstanteren seit der Sommerpause waren in Wirklichkeit Force India. Sie sind immer da. Nico hat immer ein gutes Punkteresultat erreicht."
Tatsächlich fuhr Force India seit der Sommerpause bei jedem der sechs Rennen in die Punkteränge, Sauber gelang das gleiche Kunststück im gleichen Zeitraum nur drei Mal. In diesem Zeitraum holte Force India 47 WM-Punkte, bei Sauber waren es 36, obwohl die Schweizer mit zwei Podestplätzen für Furore sorgen konnten.

