Helmut Marko: "Lando Norris wäre ein Kandidat für uns", aber ...

Red-Bull-Sportchef Helmut Marko bestätigt konkretes Interesse an McLaren-Fahrer Lando Norris, findet aber auch viele lobende Worte für Sergio Perez

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen und Lando Norris als Teamkollegen in der Formel 1? Red-Bull-Sportchef Helmut Marko kann sich das vorstellen. Bei ServusTV sagte er: "Das wäre ein Kandidat für uns."

Titel-Bild zur News: Max Verstappen und Lando Norris

Max Verstappen von Red Bull und Lando Norris von McLaren Zoom

Allerdings wird ein Wechsel von Norris zu Red Bull kurzfristig wohl nicht passieren, denn Sergio Perez steht bis einschließlich 2024 unter Vertrag und "Lando Norris hat einen Vertrag bis 2025", sagt Marko. Nachsatz: "Leider so lang." Länger als Norris an McLaren ist derzeit nur Verstappen an Red Bull gebunden. (Hier die aktuellen Vertragslaufzeiten der Formel-1-Fahrer 2023 abrufen!)

Doch Norris' McLaren-Vertrag ist nicht das Einzige, was Marko an dieser Sache stört. Er ärgert sich offenbar auch über eine verpasste Chance, Norris ins Red-Bull-Universum zu holen, wenn er sagt: "Wir waren mit ihm damals bei Toro Rosso schon handelseinig, bis sein Management draufgekommen ist, dass da noch eine Klausel im McLaren-Options-Vertrag ist. Und da hat es nicht geklappt."

Warum Norris gut zu Red Bull passen würde

Grundsätzlich könne er sich Norris sehr gut im Red-Bull-Umfeld vorstellen, weil Norris "von der Jugend [und] vom Speed her sehr zu uns passen" würde.

Für 2024 aber ist Perez gesetzt. Was darüber hinaus passiert, ist offen. Marko: "Sergio ist über 30, seine Frau kriegt das vierte Kind. Er hat ein anderes Lebensumfeld und Interesse, und da müssen wir schauen, was passiert."

Denn gerade unter dem neuen Formel-1-Reglement ab 2026, für das Red Bull in Zusammenarbeit mit Ford einen eigenen Antrieb entwickelt, sei das zweite Cockpit "eines der gefragtesten", meint Marko.

Lob für Sergio Perez als Teamkollege von Max Verstappen

"Auf der anderen Seite hast du aber dann Max Verstappen als Gegner. Da brauchst du [als Fahrer] schon eine sehr starke Persönlichkeit [und] mental eine unglaubliche Stärke", so der Red-Bull-Sportchef weiter.

"Bisher ist noch keiner, den wir im zweiten Auto hatten, gegen Max Verstappen angekommen. So gesehen ist Perez schon der Beste, der es jetzt ins dritte Jahr geschafft hat und trotzdem hin und wieder auch Siege einfährt."


Fotostrecke: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Fahrer

Und aktuell zeigt die Formkurve von Perez wieder nach oben: In den zurückliegenden vier Grands Prix stand er drei Mal auf dem Podium, in zwei Fällen als Zweiter hinter Verstappen, zuletzt in Monza. Dort habe Perez "eines seiner besseren Wochenenden" abgeliefert, sagt Marko.

Das Ziel bleibt der "Doppelsieg" in der WM

Man wisse um Perez' Leistungsvermögen: "Er hat Probleme im Qualifying, er hat Formschwankungen, [weil] er nicht so völlig fokussiert [ist], wie es beispielsweise Max ist oder wie es Sebastian [Vettel] war. Aber seine Rennen sind besser und [in Monza] hatte er ein sehr, sehr gutes Rennen. Da hat er absolut alles richtig gemacht."

Deshalb blicke er "optimistisch" auf die restlichen Rennen der Formel-1-Saison 2023, zumal noch Kurse folgen, auf denen Perez traditionell gut aussehe. Marko verweist auf Singapur, wo Perez 2022 gewonnen hat.

Eigentlich aber hat der Red-Bull-Sportchef den ersten "Doppelsieg" seines Teams in der Fahrerwertung im Blick: "Komischerweise haben wir das bisher noch nie geschafft. Darum sind wir da irgendwie ganz heiß darauf, dass uns das dieses Jahr endlich gelingt."