• 26.10.2002 12:25

  • von Fabian Hust

Heißt es 2003 im Qualifying "Alles oder nichts!"?

Nach 'Blick'-Informationen sollen die Piloten ab 2003 am Freitag und Samstag nur eine Qualifying-Runde erhalten

(Motorsport-Total.com) - Am Donnerstag trafen sich die Teamchefs in London bereits zu einer ersten Besprechung im Vorfeld zu der so wichtigen Sitzung der Formel-1-Kommision am kommenden Montag, auf der neue Regeln verabschiedet werden sollen, um die "Königsklasse des Motorsports" kostengünstiger und spannender zu gestalten.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ab der kommenden Saison könnten Fahrfehler übel bestraft werden

Obwohl die Teams über die unverbindlich geführten Gespräche Stillschweigen vereinbart hatten, ist scheinbar bereits die eine oder andere brisante Vorentscheidung durchgesickert. So wollen die Teamchefs am kommenden Montag nicht nur dafür stimmen, dass man es nicht akzeptieren wird, dass in Belgien bereits vorzeitig ein Zigarettenwerbeverbot in Kraft tritt und man dennoch in Spa-Francorchamps an den Start gehen soll, man hat sich ganz offenbar auch schon auf einen neuen Qualifying-Modus geeinigt.

Statt wie von FIA-Präsident Max Mosley vorgeschlagen am Freitag und Samstag jeweils zwei Qualifying-Einheiten zu fahren, deren addierte Zeiten die Startaufstellung ergeben, sollen nach Informationen des Schweizer 'Blick' Schumacher und Co. am Freitag und Samstag jeweils nur eine einzige Runde erhalten, in der sie sich qualifizieren müssen. Dabei geht der Fahrer alleine auf die Strecke und hat so eine freie Runde. Ob dabei beide Zeiten addiert werden oder die beste Zeit gewertet werden soll, ist unklar.

Der Modus hätte allerdings den entscheidenden Nachteil, dass zwar immer ein Auto auf der Strecke ist, aber im Allgemeinen dadurch weniger Betrieb auf der Strecke herrscht. Unklar ist auch, wie bestimmt wird, wann ein Fahrer auf die Strecke geht. Es könnte nämlich leicht passieren, dass ein Top-Fahrer auf eine nasse Strecke trifft, ein "Hinterbänkler" auf eine trockene Piste, was zu spannenden Startaufstellungen führen würde. Immens ist der Vorteil für die Sponsoren: Sie hätten die Garantie, dass ihre beiden Autos im Fernsehen lange zu sehen sind.

Vom Tisch sollen bereits andere Vorschläge sein wie zum Beispiel die Einführung von Strafgewichten, der Tausch der Fahrer zwischen den Autos oder das Einführen eines Reifenmonopols. Stattdessen möchte man den Reifenherstellern die Möglichkeit geben, mehr Reifenmischungen an die Strecke zu bringen, so dass beispielsweise Michelin in dieser Saison Reifen hätte backen können, die sowohl zum McLaren-Mercedes als auch zum BMW-Williams gepasst hätten. Bisher musste man hier Kompromisse eingehen. Zur Senkung der Kosten sollen die Anzahl der erlaubten Testtage auf die Hälfte reduziert werden.