Heidfeld: "Renault ist das offenste Team"

Nick Heidfeld hat sich in seinen ersten Monaten bei Renault gut eingelebt - Die Offenheit und der gegenseitige Respekt beeindrucken den Deutschen

(Motorsport-Total.com) - Durch das Pech und die Verletzung von Robert Kubica hat Nick Heidfeld das zweite Cockpit bei Renault bekommen. Einen Podestplatz hat der Deutsche bereits erobert. Mit zahlreichen Teams hat der Routinier in seiner langen Karriere zusammengearbeitet und hat verschiedene Mentalitäten kennengelernt. Bei Renault fühlt er sich wohl. In kurzer Zeit hat sich der 34-Jährige im Rennstall von Genii Capital eingelebt. "Es war eine tolle Erfahrung bisher."

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld hat sich in den ersten Monaten gut bei Renault eingelebt

"Ich bin zwar erst spät zu dem Team gestoßen, aber vom ersten Tag an habe ich mich willkommen gefühlt. Mir gefällt die Arbeit mit der Mannschaft", zieht Heidfeld nach den ersten Monaten Bilanz. "Wir haben im Winter angefangen das Auto zu verbessern. Ich versuche weiterhin mit allen zu arbeiten, um die Dinge zu verbessern. Während der Saison ist es knifflig, sich in bestimmte Details hineinzuknien, weil man auf die Rennen fokussiert ist. Bisher war es eine tolle Erfahrung."

In der Regel dauert es immer ein wenig Zeit, bis sich ein Fahrer an ein neues Umfeld gewöhnt hat. Speziell die Kommunikation ist knifflig, denn der Fahrer und die Ingenieure müssen sich erst kennenlernen. "Lotus hat es mir sehr einfach gemacht. Es hätte auch schwer sein können, aber diesmal war es nicht so. Für das Team war es auch nicht leicht, denn sie mussten nach Roberts Unfall einen Plan finden. Robert ist immer noch Teil des Teams und hat im Vorjahr einen tollen Job gemacht. Wir mussten mit den Umständen klarkommen."


Fotos: Renault, Großer Preis von Monaco, Donnerstag


"Wir haben gute Gespräche geführt und Dinge vorgeschlagen. Renault ist das offenste Team für das ich in meiner Karriere gefahren bin. Das gefällt mir sehr gut und ist der Grund, warum ich mich zuhause fühle", sagt Heidfeld. "Von Beginn an herrschte gegenseitiges Vertrauen. Das passt mir sehr gut." Die Karriere des Deutschen ist von Höhen und Tiefen geprägt. Schon mehrmals stand er vor dem Aus.

"Die Herausforderungen denen ich begegnet bin, waren alle schwierig. Das Einzigartige an der jetzigen Situation ist, dass ich mir im Winter ziemlich sicher war, dass ich nicht fahren werde. Ich habe erwartet, dass ich Ersatzfahrer werde. Die Nachricht kam erst sehr spät. Die Saison hatte schon gestartet und ein Test war schon vorbei. Trotzdem ein Cockpit in einem konkurrenzfähigen Team zu bekommen war sehr speziell. Man entwickelt sich als Person und wird reifer. Erfahrung hilft einem natürlich weiter."

Obwohl Heidfeld und sein Teamkollege Witali Petrow je einmal auf dem Podest standen und gute Leistungen zeigen, gibt es Stimmen, dass die beiden nicht das Potenzial des Autos ausschöpfen würden. Mit Kubica am Steuer würde Renault weiter vorne klassiert sein. "Es gibt immer Raum für Verbesserungen. Als Fahrer bin ich nie zufrieden, wenn ich nicht das Optimum herausgeholt habe."

"Ich glaube, wir haben das Beste am Saisonbeginn gemacht und sind zweimal auf das Podium gefahren", findet Heidfeld. "Auf der anderen Seite hatte ich in einigen Rennen schlechte Startpositionen. Manchmal war das auf Pech zurückzuführen, aber ich denke, man sollte das nicht als Ausrede verwenden. Man muss sein eigenes Glück haben. Es gibt immer Möglichkeiten, um nicht in solche Situationen zu kommen. Ich bin recht glücklich mit meiner Leistung im Rennen. Wenn ich die Umstände betrachte, dann habe ich das Beste herausgeholt."

In Spanien ist der 34-Jährige von hinten durch das Feld gepflügt und schließlich Achter geworden. "Das Beste ist natürlich, wenn man vorne ist und um den Sieg kämpft, aber wenn man als Letzter startet und Achter wird, dann macht das viel Spaß. Wenn man sich durch das Feld kämpft und am Limit fährt, dann ist das eine einzigartige Situation, die viel Spaß macht."