• 13.07.2006 17:29

Heidfeld: Mussten den Flügel nochmal ändern

Der BMW Sauber F1 Team Pilot über die erneute Änderungen am umstrittenen Heckflügel, das neue Aerodynamik-Paket und den Unfall von Indianapolis

(Motorsport-Total.com) - Das BMW Sauber F1 Team steht auch in Magny-Cours einmal mehr im Mittelpunkt, wenn es um die Aerodynamik geht - nicht nur, weil man den umstrittenen flexiblen Heckflügel auf Bitten des Automobilweltverbandes FIA einmal mehr abändern musste.

Titel-Bild zur News: Frontflügel

Der neue vertikale Flügel von BMW sorgt weiterhin für Aufsehen

"Die Heckflügel mussten wir ändern. Sie waren zwar nach wie vor reglementkonform aber nicht im Sinne des Erfinders - sagen wir einmal so", erklärte der Mönchengladbacher am Donnerstag in Magny-Cours. "Aus diesem Grund hat die FIA darum gebeten, das zu ändern, dem sind wir nachgekommen."#w1#

Und wie werden sich die Modifikationen bemerkbar machen? "Ich hoffe nicht, dass es einen negativen Effekt haben wird. Aber wir müssen abwarten. Es kommt darauf an, ob du den einen oder anderen Fahrer fragst, mehr oder weniger. Es gibt schon Veränderungen, ich glaube aber nicht, dass es uns nach hinten werfen wird. Bei den Testfahrten haben wir verschiedene Versionen ausprobiert, wie immer sind wir natürlich derzeit gerade dabei, im Windkanal neue Teile zu entwickeln."

Für Aufsehen und wohl auch für Diskussionen werden zweifelsohne einmal mehr die aerodynamischen Erfindungen des Teams sorgen - dieses Mal gibt es seltsame vertikale Flügel auf der Nase zu bestaunen: "Wir haben ein paar aerodynamische Neuerungen", erklärt "Quick Nick". "Diese wird man meiner Meinung nach sehr einfach sehen können. Zum einen haben wir die Hörner vorne und dann noch welche an der Stelle, ähnlich, wie das McLaren schon recht lange hat."

"Das Ziel ist für uns immer das gleiche, wir wollen in die Punkte fahren." Nick Heidfeld

Ob mit oder ohne neue Flügel, "das Ziel ist für uns immer das gleiche, wir wollen in die Punkte fahren", so der Familienvater. "Hier ist die Ausgangslage aufgrund der Streckencharakteristik etwas anders. Die letzten beiden Strecken waren sehr schnell, es gab sehr viele lange Geraden, was unserem Auto offenbar sehr gut liegt."

"Ich hoffe, dass wir eine ähnliche Leistung zeigen können wie in Silverstone, hier gibt es auch sehr viele schnelle Kurven", so der 29-Jährige. "Wir haben ein neues Flügel-Paket dabei, wir werden am Sonntag sehen, ob sich das bezahlt gemacht hat."

"Beim letzten Rennen sind uns leider einige Teams etwas näher gerückt, speziell Toyota." Nick Heidfeld

Und wo sieht Heidfeld das Team derzeit in der Hackordnung stehen? "Beim letzten Rennen sind uns leider einige Teams etwas näher gerückt, speziell Toyota. Als Momentaufnahme kann man sagen, dass wir die vierte Kraft sind, aussagekräftiger ist jedoch der Blick auf die Punkte, das sind wir Fünfter."

Noch eine Frage an Nick Heidfeld zum Thema Indianapolis-Unfall: War seiner Meinung nach Juan-Pablo Montoya der Hauptschuldige an dem Crash: "Jein. Ich glaube schon, dass er der Auslöser war, auf der anderen Seite waren extrem viele Autos extrem dicht beisammen, da kann so etwas passieren."

Ist Heidfeld überrascht, dass Montoya urplötzlich nicht mehr in der Formel 1 am Start ist, dafür aber in die USA geht? "Es hat mich überrascht, dass es jetzt so schnell geht. Es hatte ja schon in den letzten Wochen und Monaten Spekulationen darüber gegeben, wo er hingehen könnte, ob er noch einen guten Platz in der Formel 1 findet. Dass er jetzt so plötzlich nach Amerika geht, hätte ich nicht gedacht."