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  • 16.03.2009 14:39

  • von Roman Wittemeier

Heidfeld: "Ich bin mental sehr stark"

Nick Heidfeld über die hohen Erwartungen und Ziele in der neuen Formel-1-Saison: "Ich habe mit Druck überhaupt kein Problem"

(Motorsport-Total.com) - Bekommt Nick Heidfeld in seinem zehnten Formel-1-Jahr tatsächlich die ganz große Chance auf den Titel? Das BMW Sauber F1 Team hat das Ziel ausgerufen, 2009 den letzten Schritt an die Spitze zu gehen. Entsprechend sollten Heidfeld und sein Teamkollege Robert Kubica zu den Favoriten des Jahres zählen. Die Wintertestfahrten zeigten, dass der BMW Sauber F1.09 offenbar gut funktioniert. Ob es aber für den Sprung ganz vorne reicht, ist bisher noch völlig unklar.

Titel-Bild zur News: Nick HeidfeldBarcelona, Circuit de Catalunya

Nick Heidfeld schaut nachdenklich: Reicht es 2009 tatsächlich für die Spitze?

"Die ersten Anzeichen sehen besser aus als in der vergangenen Saison", schilderte der Mönchengladbacher gegenüber der Agentur 'dpa'. 2008 hatte das Team in der Saisonvorbereitung einige Schwierigkeiten. Mit einem gewaltigen Kraftakt musste man sich innerhalb kürzester Zeit deutlich verbessern - was auch gelang. Allerdings lag Heidfeld oftmals hinter seinem Teamkollegen zurück. Kubica war es, der die erste Pole-Position und den ersten Grand-Prix-Sieg für das Team einfuhr.#w1#

"Natürlich wäre ich gern schneller aus dieser Situation rausgekommen. Es hat ja doch einige Rennen gedauert", so Heidfeld rückblickend. "Aber ich denke, dass mich das mental nicht zum besseren Fahrer macht. Denn ich glaube, die mentale Stärke habe ich schon häufiger und auch in der letzten Saison bewiesen. Ich habe aber auch mehr über die Reifen generell gelernt und habe das Gefühl, dass mir das in diesem Jahr etwas bringt, auch wenn es komplett andere Reifen sind als im Vorjahr."

Druck stellt kein Problem dar

Mit noch mehr Erfahrung und einem womöglich noch besseren Auto steigt die Erwartungshaltung an Team und Piloten. "Es ist ja nicht so, dass alle Welt schreibt, BMW wird und muss dieses Jahr Weltmeister werden. Wenn wir bei den ersten Rennen sehr stark sind, kommt das sicher sehr schnell. Ich hatte auch andere Saisons - das war zwar nicht in der Formel 1, sondern in der Formel Ford, Formel 3 und Formel 3000 -, wo alle gesagt haben, du musst jetzt Weltmeister werden, du wirst Meister. Da hat es mir auch nichts ausgemacht. Ich glaube, ich bin da in der glücklichen Position, mental sehr stark zu sein."

Nick Heidfeld, Jerez, Circuit de Jerez

Der neue BMW Sauber F1.09 machte bei den Wintertest nur wenig Probleme Zoom

Abseits der üblichen Saisonplanungen schwebt nach wie vor die aktuelle Wirtschaftskrise wie ein Damoklesschwert über der Königsklasse. Honda hat sich bereits verabschiedet, Toyota war kurz davor und auch andere überdenken ihr Engagement immer wieder - darunter auch BMW. "In erster Linie wird das gemacht, weil es ein lohnendes Geschäft sein soll", beschrieb Heidfeld. "Man probiert natürlich, das zu refinanzieren über Sponsoren, hat aber natürlich zusätzlich einen riesigen Marketingwert. Es ist so, dass die Formel 1 in erster Linie so groß ist und von so vielen Werken und Sponsoren soviel bezahlt wird, weil es eine riesige Werbebotschaft nach außen sendet."

Die Wirtschaftskrise habe auch im BMW Sauber F1 Team spürbare Auswirkungen. "Ich weiß, dass viele im Team ein Downgrade bei den Flügen haben und dass generell mehr gespart wird. Nicht nur bei Flügen, auch bei Hotels. Es wird deutlich mehr darauf geachtet." Für ihn persönlich gelte diese Einschränkung nicht: "Ich spüre es bei den Flügen zum Glück nicht, weil mein Vertrag beinhaltet, welche Klasse ich fliegen kann." Und im Vertrag steht natürlich Business Class.