• 10.03.2009 18:59

  • von Britta Weddige

Heidfeld: KERS-Einsatz ist noch nicht sicher

Das KERS des BMW Sauber F1 Teams gilt als eines der besten im Feld, doch Nick Heidfeld weiß noch nicht, ob es schon beim Auftakt zum Einsatz kommen wird

(Motorsport-Total.com) - Die Ingenieure beim BMW Sauber F1 Team haben im Winter ihre Hausaufgaben in Sachen KERS gemacht. Nach den anfänglichen Problemen, die auch einen Stromschlag beeinhalteten, gilt das Energierückgewinnungssystem der Deutsch-Schweizer inzwischen als eines der besten und fortgeschrittensten im Feld. Doch ob es schon beim Saisonstart in gut zwei Wochen in Melbourne zum Einsatz kommt, ist laut Nick Heidfeld noch unklar.

Titel-Bild zur News: Nick HeidfeldBarcelona, Circuit de Catalunya

Nick Heidfeld sieht in KERS vor allem ein taktisches Hilfsmittel für den Fahrer

"Es scheint sehr zuverlässig zu sein und wir testen es recht oft. Zwar nicht immer, aber immer wieder, um herauszufinden, wie wir davon profitieren können", sagte Heidfeld im Interview mit der offiziellen Internetseite 'formula1.com'. "Bisher haben wir aber nicht entschieden, ob wir es in Melbourne einsetzen." Laut Heidfeld ist auch möglich, dass das BMW Sauber F1 Team KERS nur auf bestimmten Strecken nutzt: "Auf schnellen Strecken mit langen Geraden ja. Auf langsamen Strecken wie Monaco nein. Aber entschieden ist noch nichts."#w1#

KERS soll durch den Einsatz des Boost-Buttons mehr Action in die Rennen bringen. Überholen leicht gemacht: Auf Knopfdruck wird mehr Power freigesetzt und man kann sich einfacher an den Rivalen vorbeischieben. Damit könnten jene Piloten in Melbourne im Vorteil sein, die KERS an Bord haben. Heidfeld rechnet jedoch nicht damit, dass sich beim Saisonstart eine "Zweiklassengesellschaft" im Feld bildet.

"Es wird mehr ein taktisches Hilfsmittel - und das ist auch interessant." Nick Heidfeld

"Zu allererst bin ich sehr gespannt, wer beim ersten Rennen damit fährt und wer nicht", sagte der BMW Sauber F1 Pilot. "Beim Überholen könnte es helfen, wenn man es hat und der Fahrer vor einem nicht. Ansonsten wird sich nicht viel ändern. Es wird mehr ein taktisches Hilfsmittel - und das ist auch interessant."

Es könnte Spaß machen, KERS im Rennen als Taktikmittel einzusetzen, so Heidfeld: "Die Erfahrung wird uns recht schnell zeigen, wann man es am besten nutzt". Und auch von einem weiteren Hilfsmittel, auf das der Pilot nun direkt aus dem Cockpit Einfluss hat, erwartet sich der Deutsche einiges: dem verstellbaren Frontflügel. Anders als der KERS-Einsatz hänge es aber mehr von den anderen Faktoren ab, wann und wie man den Flügel verstellt.

"Das macht man mehr nach Gefühl, denn die Reifen und die Balance verändern sich während eines Rennens sehr oft", sagte Heidfeld. "Vor allem, wenn man hinter einem anderen Auto herfährt, wird man es recht oft nutzen. Zuerst dachte ich, dass es nichts helfen wird. Aber inzwischen habe ich gemerkt, dass es wirklich einen Unterschied ausmachen kann, wenn man einem anderen Auto folgt - stell den Frontflügel hoch und fahr ein bisschen näher ran!"