Heidfeld hat keine Zukunftssorgen

Wenn Kimi Räikkönen zu hoch pokert, könnte Nick Heidfeld bei McLaren zum Zug kommen - Qadbak kann endlich mit Planungen beginnen

(Motorsport-Total.com) - Für Nick Heidfeld war der gestrige Toyota-Ausstieg eine gute Nachricht, denn damit sind die Chancen gestiegen, dass der Verkauf des Sauber-Teams von BMW an Qadbak doch noch wie geplant über die Bühne gehen kann - und sollte Qadbak einen Formel-1-Startplatz für 2010 bekommen, dann wäre der routinierte Deutsche wohl einer der beiden Fahrer.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld muss sich um seine Zukunft wahrscheinlich keine Sorgen machen

Zwar hätte auch Toyota eine Option für Heidfeld sein können, aber so, wie es jetzt gekommen ist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er in Hinwil bleiben wird. Eine Präferenz dafür hatte er bereits vor Wochen erstmals öffentlich zum Ausdruck gebracht. Aber in trockenen Tüchern ist noch lange nichts, denn der Vertrag des 32-Jährigen wäre Ende 2009 ohnehin ausgelaufen - und er gehört auch bei anderen Teams zu den möglichen Kandidaten.#w1#

Heidfeld statt Räikkönen?

So scheint Kimi Räikkönen seinen Vertragspoker mit McLaren so weit zu treiben, dass die schon sicher geglaubte Einigung zwischen dem Finnen und dem Team nun wieder wackelt. Die Freiheiten, die er sich wünscht (kaum PR-Tage, Freigabe für Rallyes), kommen bei den Verantwortlichen nicht gut an, sodass in Woking und Stuttgart auch über Alternativen nachgedacht wird. Heidfeld ist eine davon, wie man hört.

Teamchef Martin Whitmarsh hat ihn kürzlich als den am meisten unterschätzten Fahrer im Feld bezeichnet. "Ich denke, ich habe in der Formel 1 selbst ein gutes Standing, wahrscheinlich besser als nach außen hin in den Medien. Aber es gibt recht unterschiedliche Meinungen über mich", wird Heidfeld von 'SPOX' zitiert. Sollte der Räikkönen-Deal tatsächlich platzen, könnte ein Deutscher Teamkollege von Lewis Hamilton werden. Da fällt einem neben Heidfeld auch Adrian Sutil ein.

"Im Moment würde ich kein Team ausschließen", meint Heidfeld zu seiner Zukunftssituation. "Es wäre kein Problem, jetzt schon einen Vertrag für nächstes Jahr in der Tasche zu haben. Aber das Ziel ist, in einem guten Team unterzukommen, um in der Zukunft erfolgreich sein zu können. Daran arbeiten wir." Übrigens in erster Linie mit bestehenden Teams, denn "bei den neuen Teams braucht man Infos, wie gut die aufgestellt sind, ob sie überhaupt kommen und wie die Finanzierung ist".

Räikkönen will mehr Geld

Dabei würde das Interesse auch von den neuen Teams durchaus bestehen: Peter Windsor von US F1 hat bereits öffentlich mit Heidfeld geflirtet, Lotus will unbedingt einen schnellen Routinier. Aber "Quick Nick" möchte seine Karten optimal ausspielen - und versuchen, doch noch Weltmeister zu werden. Jenson Button ist ein gutes Beispiel dafür, dass man nie aufgeben sollte: "Er selbst hatte seinen WM-Traum genauso wenig begraben wie ich meinen."

Apropos Transfermarkt: Die Fachpublikation 'auto motor und sport' berichtet, dass Räikkönen zehn Millionen US-Dollar (umgerechnet 6,8 Millionen Euro) Abfertigung von Ferrari kassiert - plus weitere sieben Millionen Dollar, wenn er 2010 für kein anderes Team Formel 1 fährt. Daher pokert der Finne in den Gesprächen mit McLaren auch um mehr Geld als die fünf Millionen Euro, die ihm das Team aus Woking angeblich angeboten haben soll...