• 31.07.2005 21:33

Heidfeld: "Haben im Moment einen guten Aufwärtstrend"

Nick Heidfeld über Platz sechs in Ungarn, seine angeschlagene Fitness, das Transferkarussell und den WM-Kampf Alonso gegen Räikkönen

(Motorsport-Total.com) - Nach einigen schwierigen Rennen meldete sich Nick Heidfeld heute in Ungarn mit einem sechsten Platz in den Punkterängen zurück. Der BMW WilliamsF1 Team Fahrer ging mit einer extrem hohen Benzinmenge in das Qualifying und das Rennen, wurde für diese Strategie aber belohnt. Im Interview sprach er über den Grand Prix am Hungaroring ebenso wie über das WM-Duell zwischen Alonso und Räikkönen.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld glaubt, dass es jetzt endlich wieder aufwärts gehen wird...

Frage: "Nick, ich glaube, ich kann ein Strahlen in deinem Gesicht erkennen. Ist das richtig?"
Nick Heidfeld: "Ja, auf jeden Fall ein kleines. Ich bin sehr zufrieden, dass wir endlich wieder mal in die Punkte gefahren sind, noch dazu mit beiden Autos. Natürlich sind vorne ein paar Fahrzeuge ausgefallen. Nichtsdestotrotz bin ich nicht weit hinter Jenson (Button; Anm. d. Red.) im BAR ins Ziel gekommen. Die waren bei den letzten Rennen deutlich stärker als wir, also haben wir im Moment einen guten Aufwärtstrend, glaube ich."#w1#

Zweistoppstrategie laut Heidfeld die "optimale" Entscheidung

Frage: "Wie wichtig war dein wirklich langer erster Stint?"
Heidfeld: "Ich glaube, das war die optimale Strategie. Ich musste leider im ersten Stint die Motorleistung komplett zurücknehmen, weil ein paar Teile in die Kühler geraten sind und wir sonst überhitzt hätten. Ansonsten hätte ich vielleicht Jenson beim zweiten Stopp kriegen können, aber ich bin trotzdem zufrieden."

Frage: "Beim zweiten Stopp kamst du unmittelbar vor seinem Teamkollegen auf die Strecke zurück. Gab es da vom Team eine Anweisung, dass ihr euch zurückhalten sollt?"
Heidfeld: "Nein. Ich hatte über Funk gehört, dass es mit Jenson knapp werden würde und dass ich wahrscheinlich hinter ihm und vor Mark (Webber; Anm. d. Red.) rauskommen würde. Ich weiß nicht, Mark haben sie wahrscheinlich dasselbe gesagt. Es war aber recht einfach, denn ich war genau davor. Das ist ohne Probleme abgegangen."

Frage: "Wie sehr freust du dich jetzt über diese drei Punkte?"
Heidfeld: "Ich freue mich schon sehr, denn das Rennen war sehr schwer für mich. Ich hatte das ganze Wochenende über eine Magendarmverstimmung - und das ist bei diesen Temperaturen hier natürlich nicht gerade von Vorteil. Ich werde mich jetzt erst einmal ein bisschen ausruhen, ein bisschen mit der Familie und mit dem Baby zu Hause Zeit verbringen."

Guter Start durch spätes Bremsen

Frage: "Am Start war ja ein Riesenwirbel los. Was hast du davon mitbekommen? Hast du den Überschlag von Christian Klien gesehen? Wie war das aus deiner Sicht?"
Heidfeld: "Ja, das habe ich gesehen. Er war zwei Autos links neben mir. Ich hatte eigentlich die ersten paar Meter einen katastrophalen Start, habe dann aber schön spät bremsen können in der ersten Kurve, genauso in der zweiten Kurve. Dadurch machte ich einige Positionen gut."

Frage: "Das Transferkarussell dreht sich ja ziemlich rasant im Moment. Du hast recht gute Karten, hast heute auch deinen Teamkollegen wieder hinter dir gelassen..."
Heidfeld: "Ja, ganz klar. Momentan ist die 'Silly Season' in vollem Gange. Ich denke, dass ich sowieso in einer guten Position bin, aber das Rennen wird das Übrige dazu getan haben."

Frage: "Kimi Räikkönen hat heute gewonnen, Fernando Alonso ging leer aus. Glaubst du, dass die Weltmeisterschaft jetzt noch einmal spannend wird?"
Heidfeld: "Ich denke, dass sie auf jeden Fall spannender ist. Wenn Ferrari weiterhin nach vorne kommt, könnte sich vielleicht noch das eine oder andere Auto zwischen Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.) und Alonso schieben. Vor diesem Rennen dachte ich eigentlich, es sei vorbei, aber so schnell kann es gehen - mit einem Ausfall ist man schon wieder um zehn Punkte näher dran. Das kann wieder passieren."