• 31.07.2005 21:01

Theissen: "Das war sicher ein Schritt nach vorne"

Im Interview nach dem Rennen in Ungarn sprach BMW Motorsport Direktor Mario Theissen über Fortschritte, Istanbul und WilliamsF1

(Motorsport-Total.com) - Mit den Positionen sechs und sieben machten Nick Heidfeld und Mark Webber heute gut, was gestern im Qualifying verabsäumt wurde. Das BMW WilliamsF1 Team scheint damit zumindest langsam wieder Anschluss an die vorderen Regionen des Feldes zu finden. BMW Motorsport Direktor Mario Theissen ist nun jedenfalls zuversichtlich für den Rest der Saison.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen sieht langsam Licht am Ende des Tunnels

Frage: "Herr Theissen, nach den Enttäuschungen der letzten Rennen muss es doch zufrieden stellend sein, beide Autos in die Punkte gebracht zu haben, oder?"
Mario Theissen: "Ja, das war sicher ein Schritt nach vorne. Das hat natürlich auch gezeigt, dass die vermeintlich schlechten Qualifyingzeiten gestern auf volle Tanks zurückzuführen waren. Unsere Fahrer konnten am längsten draußen bleiben und sich dadurch im Rennen nach vorne arbeiten."#w1#

Heidfeld im ersten Stint mit gedrosselter Drehzahl

"Wir hatten eigentlich nur ein Problem bei Nick (Heidfeld; Anm. d. Red.). Es gab in der ersten Runde ein paar Unfälle. Da ist offenbar ein Trümmerteil in den Kühlerschacht bei Nick geflogen. Der Motor wurde zu heiß und wir mussten bis zum ersten Stopp mit reduzierter Drehzahl fahren. An der Box wurde der Kühlerschacht gereinigt und danach ging es ordentlich voran. Ansonsten lief es wirklich gut, auch die Rundenzeiten bedeuten einen großen Schritt nach vorne."

Frage: "Stimmt Sie das optimistisch für die Türkei, wo es auch sehr heiß sein wird und wo die Streckencharakteristik bis auf eine schnelle Kurve ähnlich ist?"
Theissen: "Istanbul hat sicher einige Fragezeichen. Da geht keiner mit sauberen Daten hin, mit exakten Daten, und da muss man einfach sehen, was auf uns zukommt. Ich gehe aber auch davon aus, dass die Temperaturen dem entsprechen werden, was wir an diesem Wochenende erlebt haben. Vielleicht wird es noch einen Tick heißer. Ich hoffe, dass wir bis dahin - es sind ja noch drei Wochen Zeit - aus dem Windkanal neue Ergebnisse und auch neue Teile ans Auto bekommen, die uns noch etwas näher heranführen werden."

Frage: "Wie bereitet man sich auf eine Strecke vor, die keiner kennt? Was kann man simulieren, woher hat man Daten, was gibt es für Daten?"
Theissen: "Man hat grundsätzlich die Streckengeometrie. Daraus kann man Schlüsse ziehen über die Geschwindigkeit in den Kurven und auf den Geraden sowie auf die Durchschnittsgeschwindigkeit. Das gibt wiederum Aufschluss auf die Kühlverhältnisse. Man kann da also schon einiges machen."

BMW WilliamsF1 Team hat GPS-Daten von Istanbul

Frage: "Wird die Strecke auch mit GPS vermessen?"
Theissen: "Ja, darüber haben wir schon Daten."

Frage: "Glauben Sie, dass Sie dieses verkorkste Aerodynamikpaket noch so hinbekommen, dass Sie zumindest gegen Jahresende noch einmal um Podestplätze mitfahren werden?"
Theissen: "Die Frage müsste natürlich an Sam Michael gehen. Ich sehe schon Fortschritte. Ich habe auch in den vergangenen Jahren gesehen, dass wir im Saisonverlauf eher nach vorne als nach hinten marschiert sind. Ich hoffe natürlich, dass wir noch ein paar starke Rennen haben werden in diesem Jahr."

Frage: "Sie haben sich eben mit Frank Williams getroffen. Es hieß immer, dass er sich bis Ende Juli entscheiden muss, ob er weiterhin Motoren von BMW möchte. Heute ist der 31. Juli. Haben Sie eine Antwort von ihm bekommen?"
Theissen: "Wir sprechen noch..."

Frage: "Können Sie noch bis heute Nacht sprechen oder ist die Frist verlängert worden?"
Theissen: "Wir können noch bis heute Nacht sprechen. Das ist richtig."