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Coulthard: "Dann lebt man in einer anderen Zeitzone"
Der Red-Bull-Pilot lässt sich den Mund nicht verbieten, wettert erneut gegen die Formel-1-Regeln und fordert eine Einbeziehung der Fahrer
(Motorsport-Total.com) - Als sich David Coulthard kurz vor dem Rennen in Silverstone darüber beschwerte, dass die Regeln in der Formel 1 zu einem Handicapsystem verkommen seien, bei dem es darum geht, die möglichst geringste Bestrafung zu erhalten, sagte FIA-Präsident Max Mosley ein schon zugesichertes Treffen mit den Formel-1-Piloten wieder ab. Die Regelkritik habe die Basis für eine geordnete Diskussion entzogen.

© xpb.cc
David Coulthard übt erneut Kritik an den momentanen Formel-1-Regeln
Nun fiel David Coulthard in Ungarn bereits in der ersten Runde aus, kurz nach seinem Teamkollegen Christian Klien. Damit greift auch bei ihm das Handicapsystem erneut, denn durch den frühen Ausfall wird er abermals bestraft und muss in der Türkei als zweiter Fahrer in das Qualifying starten. Der Schotte fasste sich ein Herz und brachte die bereits geäußerte Kritik erneut an den Mann.#w1#
"Auch wenn ich riskiere, dass das morgige Treffen mit Herrn Mosley wieder abgesagt wird, so ist es sehr enttäuschend, dass Christian und ich bereits in der ersten Runde ohne eigenes Zutun ausfielen. Damit können wir als Team das Rennen in der Türkei schon abschreiben", wird er von 'Autosport-Atlas' zitiert. Während sich Klien in der ersten Kurve überschlug, raste Coulthard in die Überreste des Frontflügels von Fernando Alonso.
"Das ist dämlich und das ist nicht Formel 1"
"So etwas erwartet man einfach nicht", erklärte er. "Ich hatte einen tollen Start, kämpfte mit Massa in Kurve zwei und Webber in Kurve vier. Leider verlor ich beide Duelle, ich suchte gerade nach Windschatten, als plötzlich Trümmerteile vor mir auftauchten." Coulthard fuhr auf, seine rechte vordere Aufhängung kollabierte.
"Ich war überrascht, dass der Aufprall das Rad abriss. Damit verliert man da auch die Bremsen. Somit bremst nur ein Vorderrad und man dreht sich", erklärte "DC". Da es inmitten einer Fahrzeuggruppe passierte, schossen ihm zwei Dinge durch den Kopf. "Zunächst geht es darum, dass man nicht vom Rad getroffen wird, und dann möchte man sich nicht zurück auf die Piste drehen, um dann von einem anderen Fahrzeug aufgegabelt zu werden. Ich hatte deswegen schon einmal ein gebrochenes Bein in meiner Karriere (1990, in Spa-Francorchamps)."
Und genau hier schließt sich wieder der Kreis zum Treffen am Montag mit Max Mosley. "Solche Dinge akzeptiert man, das ist Rennsport. Aber das nächste Rennen damit auch abhaken zu können, ist einfach zu viel. Das ist dämlich und das ist nicht Formel 1", so Coulthard. Und somit wird das Thema der Regeln wohl doch auf dem Verhandlungstisch in Cannes landen.
Coulthard forderte eine stärkere Einbeziehung der Fahrer
So forderte der Schotte bereits, dass die Fahrer eine Stimme bei der Regelfindung haben sollten. "Ich glaube aufrichtig, dass ein aktiver Pilot in jedem Meeting, das die Regeln oder die Zukunft der Formel 1 betrifft, dabei sein sollte. Dabei ist es egal, was die FIA von Reife hält. Wenn man die Jugend völlig ignoriert, dann geht man nicht mit der Zeit, dann lebt man in einer anderen Zeitzone."
Doch der Hauptaspekt beim anstehenden Treffen dürfte auch weiter auf den Verbesserungen der Sicherheit bei Testfahrten liegen. "Das ist meine größte Sorge", so Coulthard. "Ja, wir haben einen Hubschrauber bei den Tests, aber die grundlegende Ausstattung hat sich seit dem Tod von Elio de Angelis (in einem Brabham-BMW 1986 in Le Castellet; Anm. d. Red.) nicht geändert."
14 Fahrer werden in Cannes darüber diskutieren, die Renault-Piloten fehlen wegen anderer Aufgaben ebenso wie die Fahrer von BAR-Honda, die zu PR-Zwecken in Shanghai weilen. "Wir sind einmal 50 oder 60 Runden pro Tag gefahren, aber wegen der Testbeschränkung spulen wir heute bis zu zwei Renndistanzen an einem Tag ab. Und das mit Teilen, die in einer Testumgebung leichter kaputt gehen."

